ONLINE MIT GOTT?!

Message und Bilder zum "you & me" Jugendgottesdienst am 01. Oktober 2000.
Der Gottesdienst wurde gestaltet vom Gospel-PoP Chor und der Gemeindejugend Eysölden.
Die Predigt oder Message hielt Andi Weiß. Angehender Diakon und Radiomoderator beim christlichen HitRadio DonCamillo 92,9.

onlinego"online mit Gott" ... wie dieses "online-sein" aussehen kann, haben wir gerade in dem Anspiel gesehen. Und auch wenn es zum Schmunzeln anregt, war es sehr nah an der Wirklichkeit, nah an unserem Leben dran. Wie oft rechnen wir denn eigentlich damit, daß Gott antwortet wenn wir beten, wenn wir online sind.
"online mit Gott" unser Thema heute. Beim letzten "You+Me"-Gottesdienst ging es darum, mit welcher aufopfernden Liebe Jesus für uns den Weg zu Gott frei gemacht hat und wie da erst die Beziehung zu Gott möglich war.
Und heute möchte ich einmal die Frage in den Raum stellen, wie es für Jesus möglich war in so einem hohen Arbeitstempo zu leben, ein derart hohes Maß an Liebe auszustrahlen, wie es machbar war, daß er diesen, von den Leuten nicht immer aktzeptierten Weg zu gehen. Wir finden ganz am Anfang des Markusevangeliums eine Erklärung dafür. Und zwar steht das in

Markus 1, 9-13.
In dieser Zeit kam Jesus von Nazareth aus der Provinz Galiläa und ließ sich von Johannes im Jordan taufen. Gleich nach der Taufe, als Jesus aus dem Wasser gestiegen war, sah er, wie sich der Himmel über ihm öffnete und der Geist Gottes wie eine Taube auf ihn herabkam.
Dabei hörte er eine Stimme aus dem Himmel: "Du bist mein geliebter Sohn, der meine ganze Freude ist." Gleich darauf führte der Geist Gottes Jesus in die Wüste.
Vierzig Tage war er dort den Versuchungen des Teufels ausgesetzt. Er lebte mit wilden Tieren zusammen, und die Engel Gottes dienten ihm.

Um etwas tun zu können, beruft uns Gott! Jesus wird von Johannes getauft und Gottes Stimme ist zu hören: "Du bist mein Sohn, Dir gilt meine Liebe, Dich habe ich erwählt!". Jesus konnte nur so handeln weil er eine Berufung hatte. In der Bibelstelle findet erst dieser Zuspruch Gottes, die Berufung durch Gott statt - und dann? Dann geht Jesus 40 Tage in die Wüste...weil ihn der Geist Gottes dort hinführt. Nicht weil er sagt, jetzt habe ich von den Leuten schon wieder genug sondern weil neben dem Zuspruch auch die Zurüstung Gottes stattfinden muß. Es braucht eine Zeit der Ruhe, in der ich hören kann was Gott mir sagen will. Eine Zeit in der er mich erbauen will, meine Akkus wieder neu aufladen will, eine Zeit in der er mir auch Dinge sagen will, dir er verändern möchte. Ich möchte dem Abend den Untertitel geben: "Neue Hörer braucht der Herr", nicht neue Männer braucht das Land, das wäre noch wieder ein ganz neues Thema. "Neue Hörer braucht der Herr!". Es gibt ja viele Kurse, mit dem schönen Wort Rhetorik zum Beispiel in denen man lernt zu Reden. Da geht's dann darum wie fange ich zum Beispiel eine Rede an usw. Und ich habe mir die Frage gestellt, ist es denn möglich auch Hören zu lernen. Überlegen wir mal wie gute Hörer wir sind.
Und deshalb habe ich mal zusammengekramt, was denn einen neuen Hörer ausmacht. Wie ich mich richtig darauf einstellen kann, auf das was Gott mir für mein Leben sagen will.
7 Punkte wie ich mich auf das Reden Gottes einstellen kann:

  1. Ich nehme mir Zeit. Jesus geht in die Wüste. Er mischt sich nicht gleich unter die Leute um ein Wunder nach dem anderen zu vollbringen - er nimmt sich Zeit. Er weiß um die Wichtigkeit dieser Ruhe, dieser Stille vor Gott. Zeit nehmen um mich auf mein Gegenüber einstellen zu können. Bewußt einen Termin mit Gott machen, bewußt einen Zeitraum am Tag festzulegen, sei es am Morgen am Mittag oder am Abend, egal aber sich Zeit zu nehmen um auf das zu Hören was Gott mir sagen will.
  2. Ich muß mein Gegenüber ernst nehmen. Ein Arzt hat mir mal erzählt: Ich kann mich nur auf das Problem meiner Patienten konzentrieren, wenn ich den Patienten ernst nehme. Wenn ich ihn wichtiger nehme als mich selbst. Wenn ich meine Probleme und das was mich bewegt zurückstelle und ihn ernster nehme als mich selber. Das ist das was Gott will, er sagt wir sollen ihn konkurrenzlos ehren. In an erste Stelle stellen. Und ganz praktisch gesehen, sind mir mal ehrlich, wie oft sitzt man in einem Gottesdienst und denkt währenddessen schon über das Essen nach, oder was man danach alles noch vor hat. Gott will an erster Stelle stehn.
  3. Ich weiß nicht wie fleißig ihr so eure Ohren sauber macht aber ihr könnt das ja mal ausprobieren, längere Zeit das zu unterlassen und irgendwann wird es nicht mehr ganz so einfach sein zu hören - unsere geistliche Ohren haben manchmal auch diese Gehörpropfen. Der Prophet Jesaja schreibt mal: Meint ihr, der Arm des Herrn sei zu kurz, um euch zu helfen, oder der Herr sei taub und könne euren Hilferuf nicht hören? Nein, sondern wie eine Mauer steht eure Schuld zwischen Euch und eurem Gott; wegen eurer Vergehen hat er sich von euch abgewandt und hört euch nicht! Sünde, kann schnell zu einem Gehörpfropfen werden. Bitte Gott, daß er dich von dieser Sünde reinigt und befreit. Erst dann wirst Du wieder hören können, was er Dir zu sagen hat. Jesus möchte in Deinem Leben aufräumen und saubermachen...zum saubermachen gehören die Ohren auch dazu.
  4. Liebe Gott von ganzem Herzen. Wie ist das wenn man verliebt ist? Man setzt doch alles dran um viel Zeit mit dem anderen zu verbringen. Weil man einfach wahnsinnig gerne in seiner oder ihrer Nähe ist. Also, viel Zeit. Dann setzt man alles dran dem anderen zu gefallen. Die Jungs fangen plötzlich an sich zu waschen...jahrelang haben die Eltern vergeblich versucht ihnen das beizubringen...ohne Erfolg....plötzlich sind sie verliebt und, es klappt! Verliebte Leute sagen sich nette Sachen. Wieso können sie so etwas sagen. Weil sie den anderen beobachten, weil sie sich auf den anderen einstellen, weil sie wissen was der andere braucht und weil sie brennend interessiert sind den anderen kennenzulernen.
  5. Über das Gehörte nachdenken. Wie oft unterhält man sich mit jemanden und erst im Nachhinein fällt einem auf was der andere wirklich gesagt hat. Ich denke daran wie oft die in der Früh Bibel lese und manchmal schon Mittags nicht mehr weiß um was es ging - über das Gehörte nachdenken und das Gehörte mit in den Alltag nehmen. Luther hat einmal gesagt: Die heilige Schrift ist wie ein Kräutlein - daß zu riechen beginnt wenn man es reibt. Erst in meinem Alltag werden die geschriebenen Worte wahr, erst in der Umsetzung zeigt sich der lebendige Gehalt dieser Worte.
  6. Ruhe vor Gott. Wir haben nicht nur unser analytisches Gehirn bekommen. Sondern auch ein Herz, mit dem wir eigentlich erst richtig verstehen können mit welcher liebenden Art uns Gott begegnen will.
    und zu guter letzt
  7. das Gehörte umsetzen. Es gibt so Leute die auf Toilettentüren so Männchen und Weibchen draufmalen - selber nennen sie sich Kommunikationsdesigner und die haben einen Grundsatz, so einen Spruch der ihnen in ihrer Arbeit weiterhilft. Der heißt:
    Gesagt - ist noch nicht gehört
    Gehört - ist noch nicht verstanden
    Verstanden - ist noch nicht einverstanden
    Einverstanden ist noch nicht getan.
    Ich muß also lernen, daß was Gott gesagt hat zu hören, ich muß ihn darum bitten, daß er mich das Gesagte verstehen läßt, ich muß mich selber zurücknehmen und Gott so ehren und ihn ernst nehmen in dem was er sagt, daß ich das auch akzeptiere und dann erst werde ich das was Gott mir sagt tun können.

Jesus hat mal ein tolles Beispiel von Hörertypen gebracht. Er erzählt da ist ein Sämann und der so kräftig am säen. Und der Samen fällt auf vier verschiedene Bodentypen und so vergleicht Jesus die verschiedenen Arten wie sein Wort aufgenommen wird.
Einiges fällt auf den Weg. Der ist hart, der ist steinig. Da kann nichts aufgehen. Analytisch werden alle Dinge die mit Gott zu tun haben als Blödsinn verurteilt - Glauben ist doch Mädchensache.
Einiges fällt auf bißchen Erde aber darunter ist Fels. Das sind vielleicht so bißchen die Enthusiasten unter uns. Gerade auf einer tollen christlichen Veranstaltung gewesen. Beeindruckt von dem was dort gesungen und geredet wurde. Wow, jetzt wird alles anders. Aber das Samenkorn kann keine Wurzeln schlagen, weil darunter Fels ist. Es wird bei einem oberflächlichen Erlebnis bleiben und keinen wirklichen Tiefgang im Leben bekommen. Ein Glaube der auch in schwierigen Zeiten überlebt, wird daraus nicht entstehen.
Einige Samen vielen unter die Dornen. Vielleicht hält dich dein sündiger, gottloser Lebensstil davon ab, daß zu hören was Gott Dir sagen möchte. Der Same fängt zwar schon an aufzugehen, aber die Dornen nehmen alles Licht weg, Deine Schuld holt dich immer wieder ein. Es geht hier nicht um eine Moralpredigt, es nicht um Schuldzuweisungen. Aber es gibt einfach Dinge in unserem Leben die uns von Gott trennen, die den Online-Kontakt unterbrechen wollen. Gott will diese Dornen in Deinem Leben beseitigen, er will Dein Leben zu einem blühenden Garten machen. Den Begriff "online" findet man ja wenn's um das Internet geht. Und ich weiß nicht wieviele von Euch schon drin sind, also im Internet. Aber vor ein paar Monaten ging die große Meldung rum: "Vorsicht! VIRUS!" Dieser Virus wurde als e-Mail verschickt und hatte den Titel "I love you". Wenn man diese E-Mail dann geöffnet hat, wurde das ganze Betriebssystem zerstört. So ist das auch mit den Dornen. Viele Dinge sagen uns "I love you", sie bieten uns ihre Liebe an. Aber hinter dieser scheinbaren Liebeserklärung steckt nur Eigennutz. Und in Wirklichkeit wollen sie unser Betriebssystem, unser Leben zerstören. Gott sagt uns auch "I love you" - aber diese Liebeserklärung in Jesus ist keine eigennützige Angelegenheit. Er liebt uns wirklich.
Einige Samen vielen auch auf fruchtbaren Boden. Hier sind Leute bereit, in die Stille zu gehen, ruhig zu werden vor Gott und ihr Herz für das zu öffnen was Gott bereithält.
Was für ein Hörertyp bist Du? Wenn Du glaubst Gott nicht zu hören, geh wie Jesus in die Wüste, öffne Dich Gott, bitte ihn das was Dich von ihm trennt aus Deinem Leben zu nehmen und höre auf das was er dir sagen will. Er hat Dir soviel zu sagen...... AMEN.

Der Gospel-PoP Chor

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