
Themenpredigt: "Maßarbeit!"

Es gilt das gesprochene Wort!

Wie doch so ein Bild entsteht, und
was am Ende dabei herauskommt!
Wisst ihr, wie der Titel dieses Anspiels
lautet?! "Das vermessene Ich"! Es ist ja schon interessant, dass das
Wort "vermessen" ganz verschiedene Bedeutungen hat. Zunächst einmal
gibt es ja das Wort "vermessen" als zwei unterschiedliche Wortarten,
nämlich als Tunwort und als Eigenschaftswort.
Zunächst zum Tunwort "vermessen". Das Tunwort "vermessen"
hat erst einmal zwei sehr bekannte ganz verschiedene Bedeutungen:
Nämlich einmal in der Wendung "etwas vermessen" bedeutet es "genau
[ab]messen": "Land, den Abstand, einen Bauplatz, Schädel vermessen".
Die zweite Verwendung als Tunwort ist in der Wendung "sich vermessen"
und bedeutet dann "falsch messen": "ich habe mich wahrscheinlich
vermessen".
Und dann gibt es noch eine dritte Bedeutung, die ist sicher weniger bekannt, sie
gehört nicht der Alltagssprache, sondern dem gehobenen Sprachgebrauch an:
"sich vermessen", verbunden mit der Grundform mit "zu". Es
bedeutet "sich anmaßen": "du willst dich vermessen, ihn zu
kritisieren, so etwas zu fordern?" Aus dieser dritten Verwendung ging dann
das Eigenschaftswort "vermessen" hervor: es bedeutet so viel wie "anmaßend":
"ein vermessener Wunsch; das war zu vermessen; ein fast vermessen wirkender
Anspruch".
Übrigens, an allen 8 Stellen, an denen in der Lutherbibel das Wort "vermessen"
vorkommt, ist es in diesem Sinn verwendet. Zwei Beispiele: 5. Mose 18, 20 sagt
Gott: "Wenn ein Prophet so vermessen ist, dass er redet in meinem Namen, was
ich ihm nicht geboten habe, und wenn einer redet in dem Namen anderer Götter,
dieser Prophet soll sterben." Sprüche 21,24: "Wer stolz und vermessen
ist, heißt ein Spötter; er treibt frechen Übermut."
Aber zurück zu unserem eigentlichen Thema: "Maßarbeit!" Ursprünglich
meint dieses Wort ja die Anfertigung von Möbeln, Kleidung o. Ä. genau
nach angegebenen Maßen: "der Frack ist Maßarbeit". Aber wir
gebrauchen es dann auch in einem übertragenen Sinn: "das war Maßarbeit"
und meinen damit: "das ist sehr gut ausgeführt!".
Dieses Prädikat "sehr gut", Note eins, steht über der Schöpfung
Gottes. Nachdem Gott den Menschen, sein Ebenbild, geschaffen hat, heißt es:
"Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut"
(1. Mose 1,31).
Ja, die ganze Schöpfung ist absolute Maßarbeit! Es lohnt sich, darauf
einmal einen besonderen Blick zu werfen.
Im Angesicht moderner naturwissenschaftlicher Erkenntnisse tritt nämlich mit
immer größerer Deutlichkeit hervor, welch geradezu einmalig günstige
physikalische, chemische und astronomische Bedingungen auf unserem Heimatplaneten
Erde herrschen, um uns optimale Wohnbedingungen zu bieten. Anhand einiger ausgewählter
Punkte soll dies hier herausgestellt werden:
1. Maßarbeit: Der richtige Abstand zur Sonne
Wäre die Sonne heißer, dann wäre der Abstand für geeignete
Lebensbedingungen auf der Erde zu klein, wäre sie kühler, dann bräuchten
wir für geeignete Lebensbedingungen eine größere Nähe zu unserem
Energielieferanten, um genügend Energie zu erhalten. Erst die vorhandene Kombination
beider Daten führt dazu, dass in den meisten Gebieten der Erde Temperaturen
zwischen 0 und 40 °C herrschen, was für die Erhaltung des Lebens optimal
ist.
Die Bahn der Erde um die Sonne verläuft nahezu kreisförmig. Denkbar sind
auch lang gestreckte Ellipsen mit der Sonne in einem Brennpunkt. Dabei würde
in Sonnennähe eine außerordentliche Temperaturzunahme, in Sonnenferne
eine entsprechende Abkühlung entstehen. Jährlich würde man eine
kurze heiße- Periode von z. B. 300 °C und eine lange kalte Periode beobachten.
Leben auf einer Erde, die sich in lang gestreckter Ellipse um die Sonne bewegt,
ist undenkbar.
2. Maßarbeit: Die richtige Umdrehungsgeschwindigkeit der Erde
Würde die Erde wesentlich langsamer rotieren, dann würden sich extreme
Unterschiede des Klimas zwischen Tag-und Nachtseite herausbilden. Auf der Tagseite
entstünden infolge der lang andauernden Einstrahlung unerträglich hohe
Temperaturen, die zudem eine Austrocknung der Erdoberfläche bewirken würden.
Die Nachtseite kühlte dagegen zu stark aus. Schon eine langsamere Umdrehung
(z. B. einmal in 48 Stunden) würde bedingen, dass überall auf der Erde
sowohl im Sommer als auch im Winter mit Nachtfrost und sehr hohen Mittagstemperaturen
zu rechnen wäre. Die relativ schnelle Rotation unserer Erde sorgt infolge
des kurz aufeinanderfolgenden Wechsels von Tag und Nacht für einen weitgehenden
Ausgleich der Temperaturen am gleichen Ort. Eine noch schnellere Erdumdrehung würde
zu geringen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht führen und damit
das Wettergeschehen beträchtlich einschränken. Wegen des Anstiegs der
Zentrifugalkräfte wäre außerdem mit einem Gasverlust in den Weltraum
zu rechnen.
3. Maßarbeit: Die richtige Länge des Jahres
Die Länge eines Jahres ist gut abgestimmt auf unsere Lebenszyklen. Die Jahreszeiten
haben eine ausgewogene Länge, sodass es zwischen Saat und Ernte eine genügende
Wachstumszeit gibt. Andere Beispiele in unserem Planetensystem zeigen uns in diesem
Sinne für das Leben unmögliche Zyklen. Könnten Sie sich ein Erdjahr
von 84 Jahren wie auf dem Uranus oder von 88 Tagen wie auf dem Merkur vorstellen?
4. Maßarbeit: Die richtige Neigung der Erdachse
Auch die Neigung der Rotationsachse zur Ebene der Erdbahn um die Sonne ist von
Bedeutung. Wissenschaftliche Berechnungen darüber, bei welchem Neigungsgrad
ein Maximum der Erdoberfläche lebensfreundliche Bedingungen erhält, führten
zu dem Ergebnis, dass dies in dem schmalen Intervall von 23° bis 24° der
Fall ist. Ist es nicht bemerkenswert, dass die tatsächliche Neigung gerade
23 ½ Grad beträgt?
Stünde die Erdachse senkrecht auf der Ebene der Umlaufbahn, dann herrschten
an einem bestimmten Breitengrad jahraus, jahrein dieselben klimatischen Verhältnisse.
Folglich wäre ein großer Teil der Erdoberfläche um den Äquator
zu heiß für geeignete Lebensbedingungen. Der Bereich der unbewohnten
Kältezonen um die Pole wäre erheblich größer als der jetzige.
Läge die Rotationsachse der Erde in der Ebene der Erdumlaufbahn, dann wäre
auf einem großen Teil der Erdoberfläche ein halbes Jahr lang Tag und
auf der entsprechend anderen Seite eine ebenso lange Nacht. Bei dieser Achslage
würden sich auf der Tagseite unerträglich heiße und auf der Nachtseite
lebensfeindlich kalte Temperaturen einstellen. Nur in Äquatornähe gäbe
es einen Wechsel von Tag und Nacht, aber unter extremen Bedingungen. Bei Uranus
und Pluto finden sich solche extremen Achslagen.
5. Maßarbeit: Die richtige Masse und Größe der Erde
Diese beiden Werte sind so aufeinander abgestimmt, dass an der Oberfläche
eine Anziehungskraft herrscht, die ausreicht, um eine Atmosphäre festzuhalten.
Die Schwerkraft des Mondes z. B. reicht nicht aus, um eine Atmosphäre zu binden.
Mit einem spezifischen Gewicht von 5,517 g/cm3 besitzt die Erde die dichteste Materie
aller Planeten. Wäre sie 20 % kleiner im Durchmesser, so hätte sie bei
gleicher mittlerer Dichte nur die halbe Masse. Durch die dadurch erheblich geringere
Gravitationskraft würde der größte Teil der Atmosphäre in
den Weltraum entweichen, und nur die schwereren Gase wie CO2 und Argon würden
zurückbleiben. Bei 25 % vergrößertem Durchmesser würde sich
die Erdmasse verdoppeln, der Luftdruck ansteigen und unser Eigengewicht wäre
bei gleichem Körperbau um 25 % höher.
6. Maßarbeit: Die einmalige Zusammensetzung der irdischen Atmosphäre
Mit 21 % besitzt die Erde im Vergleich zu anderen Planeten einen hohen Sauerstoffanteil
in der Atmosphäre, der aber eine grundlegende Voraussetzung für höhere
Lebensformen ist. Bei noch höherem Sauerstoffgehalt (über 50 %) käme
es beim Menschen zur O2-Vergiftung (Schädigung der Lunge, verringerte Herzleistung
durch verringertes Herzzeitvolumen, Gehirn- und Nierendurchblutung würden
eingeschränkt, Veränderungen an der Netzhaut des Auges), und bei zu geringem
Anteil würden die Zellen unzureichend mit Sauerstoff versorgt. Das Gehirn
ist besonders empfindlich gegen O2-Mangel.
Neben dem Sauerstoff enthält die Luft 78 % Stickstoff, und nur 1 % entfällt
auf alle restlichen atmosphärischen Gase. Betrachtet man die Atmosphären
von Venus und Mars, bestehen diese zur Hauptsache (96,4 bzw. 95 %) aus Kohlendioxid.
Das ist eine für die Lebewesen - in größeren Mengen genossen -
tödliche Substanz. Hingegen enthält die Erdatmosphäre lediglich
0,03 %. Die Lebensbasis Sauerstoff kommt in den Atmosphären von Venus und
Mars nur in Spuren vor.
Der vorhandene Stickstoffgehalt ist für die biologischen Prozesse von entscheidender
Bedeutung. Er sorgt für eine genügende Strahlungsabsorption, die richtige
Verdünnung des Sauerstoffs und für die erforderliche Mächtigkeit
der Atmosphäre. Die Lufthülle ist hingegen nicht zu mächtig, um
die für die Photosynthese in der grünen Pflanze notwendige Sonnenbestrahlung
wesentlich zu schwächen.
7. Maßarbeit: Die richtige Dichte der Erdatmosphäre
Bei einer zu geringen Dichte wäre der Schutz gegen eine tödlich starke
Einwirkung von Ultraviolett- und Röntgenstrahlen sowie gegen das ständige
Bombardement von merklich großen Meteoriten ungenügend. Die Dichte der
Atmosphäre hängt von der Masse der Erde und der Temperatur auf der Oberfläche
ab. Hätte die Erde eine geringere Masse, so wäre dadurch die Anziehungskraft
geringer, und die erforderliche Menge Luft und Wasser könnte nicht festgehalten
werden. Die Anziehungskraft der Erde ist aber gerade so bemessen, dass sie Sauerstoff,
Stickstoff und Kohlendioxid in der Dichte festhalten kann, wie sie gerade gebraucht
wird.
Außerdem schirmt die Atmosphäre gegen Gamma- und Röntgenstrahlung
ab. Die Atmosphäre als Ganzes wirkt ausgleichend in Bezug auf sich ausbildende
Temperaturgegensätze und ist notwendig für das Wettergeschehen.
Dass die Atmosphäre der Erde durchsichtig, transparent ist, ist ebenfalls
einzigartig, und sie ist die Voraussetzung dafür, dass die Erforschung des
Universums überhaupt möglich ist und umgekehrt unsere Erde in ihrer ganzen
Schönheit auch vom Weltall aus bewundert werden kann.
8. Maßarbeit: Die richtige Größe des Mondes
Der Mond bewirkt Ebbe und Flut. Somit bereichern die wechselnd überfluteten
Gezeitenbecken die Lebensvielfalt in erheblichem Maße. Ein zu kleiner Mond
hätte zu geringe Auswirkungen und ein zu großer würde zu ständigen
katastrophalen Überschwemmungen führen.
9. Maßarbeit: Die Erde ist bemerkenswert glatt
Trotz der höchsten Gebirge und der tiefsten Tiefseegräben erscheint die
Erde bemerkenswert glatt. Wenn die Erde eine Kugel von einem Meter Durchmesser
wäre, würden die Unebenheiten nur einen Millimeter zu beiden Seiten des
Meeresspiegels ausmachen. Dadurch ist es möglich, dass weite Teile der Erde
bewohnbar sind.
10. Maßarbeit: Das Magnetfeld der Erde
Das Magnetfeld der Erde beträgt an der Oberfläche etwa 0,35 Gauß
(der Jupiter hat mit 4,2 Gauß das stärkste Magnetfeld aller Planeten).
Dieses ist nicht nur hilfreich für die Navigation; es lenkt insbesondere jene
schädliche Strahlung, die als Sonnenwind bezeichnet wird, von der Erde weg.
Wie ein Schutzschild stellt sich das Magnetfeld dem Sonnenwind entgegen.
11. Maßarbeit: Die notwendige Ozonschicht der Erde
Die nicht sichtbare kurzwellige ultraviolette Strahlung (= UV-Strahlung) von der
Sonne erreicht dank einer besonderen Eigenschaft der Atmosphäre zu einem geringen
Anteil die Erdoberfläche. In der gesamten Stratosphäre, also in der Höhe
von 10 bis 50 km, kommt der dreiatomige Sauerstoff O3 (Ozon) in außerordentlich
geringer Dichte vor. Dieser Ozonschleier aber ist für die Existenz des irdischen
Lebens unentbehrlich, da er insbesondere die gesundheitsschädigende ultraviolette
Strahlung fast ganz absorbiert.
12. Maßarbeit: Die Erde - ein nasser Planet
Wasser bildet die entscheidende Grundlage für jede Art des Lebens. Wir finden
es nicht nur in den Ozeanen und Meeren, sondern überall. Im Vergleich zu den
weiten Ebenen des Mars, den Steinwüsten des Mondes oder den Kratern des Merkur
ist selbst noch die Sahara ein nasser Schwamm. Die Wolken bringen das Wasser bald
hier-, bald dorthin. Mal regnet es, mal schneit es; und wo es lange nicht regnet,
da bringt der Tau der Nacht das Wasser sogar in die Wüsten.
Die Ozeane bedecken 71 Prozent der Erdoberfläche. Dass dieses Wasser in flüssiger
Form vorliegt, kann nicht genug betont werden. Denn die meiste Materie im Universum
liegt entweder in Form von heißen Gasen (in den Sternen) oder in tiefgefrorenem
Zustand (z. B. äußere Planeten) vor. Die Ozeane wirken als gigantischer
Wärmespeicher (Gesamtvolumen: 1.370 Millionen km3). Sie haben einen wichtigen
moderierenden Effekt auf das Klima. An Orten gleicher Breite (62°) haben Inseln
im Golfstrom ein mildes ozeanisches Klima, während in Sibirien kontinentales
Klima herrscht. Weniger Wasser auf der Erde hätte erheblich größere
Temperaturschwankungen zur Folge. Die Ozeane bilden außerdem eine wichtige
und unverzichtbare Nahrungsquelle.
Auf der Erde befinden sich insgesamt 1,4 Milliarden km3 Wasser in einem unaufhörlichen
Kreislauf, dessen Hauptbestandteile die Ozeane, Seen, Flüsse, Eis in Gletschern
und an den Polen und das Grundwasser sind. Der Anteil des Wassers in der Atmosphäre
beträgt weniger als ein Hunderttausendstel des gesamten Wasservorrats, ist
aber für das Klima und damit für das Leben von grundlegender Bedeutung.
Jene 13.000 km3 Wasser in der Atmosphäre sind als Wasserdampf vorhanden und
würden - auf die 510 Millionen km2 Erdoberfläche verteilt - eine Wasserhöhe
von 25 Millimetern ergeben. Da die mittlere jährliche Niederschlagsmenge bei
970 Millimetern liegt, bedeutet dies, dass das atmosphärische Wasser, das
jedoch ständig ausgetauscht wird, jährlich fast vierzigmal umgeschlagen
wird. In den gemäßigten und polnahen Breiten gibt es überdurchschnittlich
starke Niederschläge. Dies macht einen beträchtlichen Anteil des globalen
Wärmetransports aus. Das Gleiche gilt für die mächtigen Meeresströme,
die wie der Golfstrom warmes und der Humboldtstrom kaltes Wasser durch die Weltmeere
transportieren. Ebenso wichtig wie der Wärmetransport ist die Beförderung
des Wassers selbst. Gäbe es nicht die unablässige Verdunstung über
den Meeren und die kräftigen, beständig wehenden Winde über Tausende
von Kilometern, so wären binnen kurzer Zeit die Kontinente vollständig
ausgetrocknet. Die Zirkulation des Wassers wirkt für die Organismen auf unserem
Planeten lebenserhaltend und wäre "ohne Wetter" nicht zu realisieren.
Die derzeitige Abstimmung von Land- und Wasserfläche auf der Erde ist auch
keine zufällige Kombination. (Vor der Sintflut herrschte eine andere Konstellation,
aber mit anderen Nebenbedingungen.) Bei dem vorhandenen Profil der Erdoberfläche
würde schon eine Zunahme der Wassermenge um 10 % einen Anstieg des Meeresspiegels
um 300 Meter bewirken und damit zu einer fast vollständigen Überflutung
der Kontinente führen. Umgekehrt würde sich die entsprechende Verringerung
der Wassermenge auf eine starke Vergrößerung der Kontinente auswirken.
Dies aber würde eine unheilvolle Klimaverschlechterung mit sich bringen und
die Wüstengebiete anwachsen lassen.
Wer mit dem Flugzeug unterwegs ist, erhält durch den Piloten die Angaben über
Kurs, Flughöhe und Außentemperatur. In 10.000 Metern Höhe wird
stets die Außentemperatur von -50 °C genannt. Haben Sie dabei einmal
bedacht, dass diese extreme Kälte im Bereich von 5 bis 20 km Höhe für
uns lebensnotwendig ist? In dieser Höhe gefriert der Wasserdampf zu Eiskristallen,
die zunächst anwachsen und dann infolge der Schwerkraft absinken. Auf diese
Weise wird die Abdampfung von Wasser in den Weltraum geradezu blockadeartig verhindert.
Auch über Jahrtausende hinweg kann es nicht zur Austrocknung der Erde kommen.
Schließlich verfügt Wasser über eine spezielle Eigenschaft, nämlich
seine Anomalie: Bei 4 °C erreicht es mit 1,0 g/ cm3 die höchste Dichte;
sowohl mit zunehmender als auch mit abnehmender Temperatur nimmt die Dichte ab.
Eis von 0 °C hat eine Dichte von 0,917 g/ cm3. Es ist leichter als flüssiges
Wasser und schwimmt darum. Diese außergewöhnlichen Eigenschaften sind
erforderlich, damit Leben in den Gewässern (Seen, Flüsse, Teiche) auch
im kalten Winter möglich ist. Wenn ein Gewässer zufriert, bleibt das
leichtere Eis oben. Unten sammelt sich das spezifisch schwerste Wasser von 4 °C,
in dem die Fische überleben.
13. Maßarbeit: Die Erde ist der ideale Punkt im Universum, um dieses zu erforschen
Die Erforschung des Universums ist etwas, das wir nicht für unsere Existenz
benötigen, es ist sozusagen ein Bonus. Der Schöpfer plante offenbar,
dass man das Universum beobachten und erforschen kann. Die Beschaffenheit unseres
Planeten, die Beschaffenheit seiner Atmosphäre, seine Lage im Sonnensystem,
die Art des Sonnensystems, selbst die Art, die Sonne zu umkreisen, und die Lage
innerhalb der Galaxis sind ideal, um eine große Zahl wissenschaftlicher Entdeckungen
zu machen. Das sind auch zugleich die wichtigsten Bedingungen für einen bewohnbaren
Planeten, ohne die wir nicht überleben könnten.
Alles in allem könnte man sagen: Die Erde ist ein wohltemperierter, lebensfreundlicher
Wasserplanet. - Maßarbeit eben!
Jeder der oben genannten Punkte - wobei nur die wichtigsten genannt wurden - lässt
unsere Erde als einzigartig erscheinen. Sämtliche Voraussetzungen, damit Leben
überhaupt möglich ist, finden wir ausgerechnet auf unserem Planeten.
Hingegen sind die Zustände, Bedingungen und Formen der Materie auf allen anderen
Planeten oder Monden des gesamten Sonnensystems für das Leben völlig
ungeeignet. Anschauliche Gegenbeispiele wie kosmische Feuerhöllen, kosmische
Eiswüsten, kosmische Giftküchen und kosmische Leeren beweisen das.
Drängt sich hier dem unvoreingenommenen Beobachter nicht der Schluss auf,
dass alles in genialer Weise für das Leben vorbereitet und konzipiert wurde?
Diese Vielzahl von genau aufeinander abgestimmten Parametern lässt nur den
einen Schluss zu, den auch Römer 1,20-21 benennt:
"Denn Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird
seit der Schöpfung der Welt ersehen aus seinen Werken, wenn man sie wahrnimmt,
sodass sie keine Entschuldigung haben. Denn obwohl sie von Gott wussten, haben
sie ihn nicht als Gott gepriesen noch ihm gedankt."
Die Erforschung unseres Planeten Erde bringt es immer mehr an den Tag:
"Herr,
du hast deine Werke alle weislich geordnet, und die Erde ist
voll deiner Güter" (Psalm 104,24). Gott stellte Hiob einige Fragen, um
ihn auf die fein abgestimmte Konzeption aller Parameter der Erde aufmerksam zu
machen: "Wo warst du, da ich die Erde gründete? Sage an, bist du so klug!
Weißt du, wer ihr das Maß gesetzt hat, oder wer über sie eine
Richtschnur gezogen hat?" (Hiob 38,4-5).
Wenn Gott als Schöpfer im kosmischen, universalen Maßstab solche Maßarbeit
abliefert, dann können wir auch sicher sein, dass alles andere, auch das Kleinste
in dieser Welt auch nicht aus Zufall geschieht. Und damit ist auch unser kleines
Leben gemeint, das auch von der Maßarbeit Gottes zeugt.
Denn der Schöpfer hat nicht nur am Anfang die Welt erschaffen und sie dann
sich selbst überlassen. Er war nicht einer, der ein Uhrwerk aufgezogen hat,
das nun von selber abläuft. Schöpfung und Erhaltung geschieht fortwährend.
Ob Paul Gerhardt das 1653 ahnte, als er dichtete:
Befiehl du deine Wege
und was dein Herze kränkt
der allertreusten Pflege
des, der den Himmel lenkt.
Der Wolken, Luft und Winden
gibt Wege, Lauf und Bahn,
der wird auch Wege finden,
da dein Fuß gehen kann.
Sicher tut es gut, wenn im Leben
alles rund läuft. Doch es gibt auch Situationen, da scheint nichts richtig
zu passen. Was man auch anpackt, irgendwie wirken die Dinge so, als hätte
man sich beim Zuschneiden vermessen. Und trotzdem: Manchmal ist das, was nach Stolpersteinen
und Chaos aussieht, im Rückblick einfach - Maßarbeit! Denn "Leben
verstehen kann man nur rückwärts, aber leben muss man es vorwärts"
(Søren Kierkegaard; 1813-1855).

Die Kirchengemeinde
Eysölden und das Gottesdienstteam wünscht eine gesegnete Woche!
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