"Einmal wird uns gewiss die
Rechnung präsentiert für den Sonnenschein und das Rauschen der Blätter,
die sanften Maiglöckchen und die dunklen Tannen, für den Schnee und den
Wind, den Vogelflug und das Gras
" So beginnt ein Gedicht von Lothar
Zenetti. So mancher hat ja so ein Gefühl, dass er irgendwann für alles
im Leben bezahlen müsste. Aber das Gedicht schließt ganz anders: "Einmal
wird es Zeit, dass wir aufbrechen und bezahlen. Bitte die Rechnung. Doch wir haben
sie ohne den Wirt gemacht: Ich habe euch eingeladen, sagt der und lacht, so weit
die Erde reicht: Es war mir ein Vergnügen."
Die Kunst des Dankens kann man erlernen. Oder bist
du bereits ein dankbarer Mensch? Hast dich darin schon eingeübt? Wie schätzt
du dich selbst ein?
Doch wie schnell verliert sich jede Spur von Dankbarkeit
im alltäglichen Kampf meines Lebens! Wie schnell bin ich am Klagen und Jammern,
wenn es mal schwierig wird, wenn ich vor Herausforderungen stehe, mit denen ich
nicht gerechnet habe. Für Dankbarkeit ist da oft wenig Raum.
So geht es vielen. Doch man kann etwas gegen diese
Lebenseinstellung der Unzufriedenheit unternehmen kann. Hanna Backhaus gibt in
einem schmalen Bändchen eine Einführung in die Kunst des Dankens. Sie
spricht von fünf Meilensteinen
, um die Kunst der Dankbarkeit zu verfeinern.
An der Kunst der Dankbarkeit zu arbeiten wird nicht
dazu führen, dass wir immer schön brav "danke" sagen. Stattdessen
können wir mehr und mehr lernen, eine innere Haltung der Dankbarkeit einzuüben,
die dann einen Lebensstil der Zufriedenheit zur Folge hat
Wer ist deiner Meinung nach glücklicher: Ein
Mann mit l Million Euro auf dem Konto oder ein Mann mit 10 Kindern? Antwort: Der
Mann mit den 10 Kindern, der will nicht mehr.
In den Sprüchen Salomos, eines weisen Königs,
der vor etwa 3000 Jahren gelebt hat, steht: "Was ich dir jetzt rate, ist wichtiger
als alles andere: Achte auf deine Gedanken und Gefühle, denn sie beeinflussen
dein ganzes Leben!" (Sprüche 4, 23) Das bedeutet: Entsprechend unserer
Gesinnung, unserer inneren Grundhaltung, verhalten wir uns auch nach außen.
Wie ein Mensch denkt und fühlt, so lebt er auch! Das können andere oft
schneller erkennen als wir selbst. Welche innere Haltung uns trägt und vorantreibt,
sieht man uns sprichwörtlich an der Nase an. Manchmal gelingt es uns, dies
zu verstecken. Aber letztendlich wird es doch deutlich.
Dankbarkeit passiert nicht "einfach so!"
Danke sagen ist eine Sache meines Willens und der Entscheidung, nicht nur meines
Gefühls. "Danke" sagen kann ich auch, wenn ich es gar nicht empfinde.
Ein einfaches Beispiel: Ich bekomme ein Geschenk und eigentlich gefällt es
mir nicht. Aber ich weiß, dass der Schenker sich viel Mühe gegeben hat,
dass er sich Gedanken gemacht hat darüber, was mir gefallen könnte. Allein
dafür gebührt ihm doch schon mal ein Dankeschön, oder?
Danke, dass du mir zugehört hast. Danke für
deine Freundlichkeit. Danke, dass du pünktlich bist. Danke, dass wir uns kennen.
Danke für diesen Gedanken. Danke für diese Frage. Danke für den
Tipp. Danke für das gute Essen.
Sehen wir uns die fünf Meilensteine näher
an, von denen Hanna Backhaus spricht.
Meilenstein 1: Veränderung des Denkens
Meilenstein 2: Werde zum Optimisten
Meilenstein 3: Dankbarer Umgang mit Mitmenschen
Meilenstein 4: Neid entlarven
Meilenstein 5: Dankbar auch in Schwierigkeiten
Meilenstein l: Veränderung des Denkens
Der erste Meilenstein auf dem Weg, uns eine dankbare
Haltung anzutrainieren, heißt: Veränderung des Denkens! Manche Menschen
stehen in der Gefahr, sich ausschließlich von ihren Gefühlen, ihren
Empfindungen und ihrem Bauch bestimmen zu lassen. Die Frage stellt sich: Wer bestimmt
mein Leben? Meine Gefühle und Verletzungen - oder mein Verstand?
Ein Beispiel: Es regnet und ich ärgere mich
darüber. Mein Gefühl sagt mir: "Wie unangenehm und ungemütlich
ist das Wetter doch!" Mein Verstand sagt mir aber etwas anderes: Eigentlich
ist es gut, sogar sehr gut, dass es regnet, denn mein Garten und die gesamte Landwirtschaft
hat seit Wochen keinen richtigen Regen mehr abbekommen.
Oft kann ich erst danken, nachdem ich nachgedacht
habe, wofür ich überhaupt dankbar sein kann.
"Danke sagen trägt das Gute der Vergangenheit
in die Gegenwart." Wenn ich morgens aufwache sofort an all das denke, was
mich an diesem Tag an Aufgaben erwartet. Und dann ist der Wunsch nicht fern: "Ach,
könnte ich doch im Bett liegen bleiben." Aber fange den Tag doch mal
damit an, dafür zu danken, dass du eine gute Nacht hattest (falls das der
Fall war), dass du keine Albträume hattest, für das schöne warme
Bett usw. Versuche, dir die Dinge vor Augen zu halten, für die du dankbar
sein kannst - und dann danke dafür.
"Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss
nicht, was er dir Gutes getan hat" (Psalm 103,2). David entscheidet sich, dankbar zu sein. Und dieser Entschluss
wiederum beeinflusst dann seine Emotionen, nicht umgekehrt. Es ist eine Sache deines
Willens und deiner Entscheidung, ob du Danke sagst oder dich von den vielen negativen
Dingen des Alltags unterkriegen lässt. Der Apostel Paulus gibt den Christen
in Rom einen Tipp, der in eine ähnliche Richtung geht: "Deshalb orientiert
euch nicht am Verhalten und an den Gewohnheiten dieser Welt" (Römer 12,2).
Etwas anders formuliert könnte man sagen: Orientiert euch nicht an den Gewohnheiten
der breiten Masse, dem Zeitgeist, den Medien, sondern, jetzt wieder Paulus, "...
lasst euch von Gott durch Veränderung eurer Denkweise in neue Menschen verwandeln.
Dann werdet ihr wissen, was Gott von euch will: Es ist das, was gut ist und ihn
freut und seinem Willen vollkommen entspricht." (Römer 12,2)
Wenn unsere Denkweise verändert wird, werden
wir zu Menschen, die dankbar, hoffnungsvoll und ermutigend durch den Tag gehen.
Auf die Perspektive kommt es an!
Meilenstein 2: Werde zum Optimisten
"Ja, wie kann man denn Optimist werden?",
sagst du jetzt vielleicht, "ich bin eher der Mensch, der das halb leere Glas
sieht, das halb volle habe ich nicht so im Blick." Auch scheinbar festgefahrene
Denkmuster können verändert werden.
Ich frage mich nicht mehr vorrangig frage: "Was
macht mich krank?", sondern: "Was gibt mir Kraft, um den Herausforderungen
meines Lebens entgegentreten zu können?" Dieses Denkmuster kann ich antrainieren.
Dann ist es möglich, dass sich unsere Grundhaltung langsam, aber doch kontinuierlich
verändert.
Die Hirnforschung hat herausgefunden, dass die
Sätze, die ich mir selbst sage, mein Gehirn so beeinflussen, dass es Auswirkungen
auf meinen ganzen Körper hat. Wenn sich eine Grundhaltung, die sich seit Jahren
eingeschliffen hat und die du so (unbewusst) beständig eingeübt hast,
verändern soll, brauchst du Geduld. Du brauchst gute und gesunde Einreden,
die die alte Grundhaltung nach und nach aus deinem Leben vertreiben, wenn es denn
eine mürrische und negative ist. Du kannst eine neue Grundhaltung einüben.
Unsere Denkweise beeinflusst also auch die körperliche
Widerstandskraft und sogar unser Immunsystem. Kennst du das? Da haben wir eine
Zeit seelischer Belastung (sei es Stress im Job oder in der Familie) endlich überstanden,
die Aufgabe ist vorbei - und dann klappen wir zusammen wie ein Kartenhaus. Solange
unser Körper sagt: "Jetzt muss es gehen!", geht es auch. Aber sobald
er das nicht mehr tut, kapituliert er vor der Krankheit.
Was sind deine Standardsätze? Manche davon
können schnell zu Lebenslügen werden. Im Folgenden ein paar Beispiele:
o Ich kann alles. o Ich kann nichts. o Für
die Bühne bin ich ungeeignet. o Wenn man mich fragt, mache ich alles, man
muss mich nur bitten. o Ich bin nur wertvoll, wenn ich erfolgreich bin. o Hoffentlich
merkt keiner, wie aufgeregt ich bin. o Das habe ich noch nie gemacht. o Ich bin
unmusikalisch. o Immer muss ich alles ausbaden. o Ich bin immer für andere
da. o Meine Fähigkeiten hat noch keiner entdeckt. o Ich wünsche mir mehr
Anerkennung. o Ich erwarte nichts von den anderen. o Ich stecke in einer Sackgasse.
o Typisch für mich. o Keiner weiß, wie ich wirklich bin. o Ich bin nur
Durchschnitt. o Die Welt ist ungerecht. o Das kann auch nur mir passieren. o Ich
bin halt anspruchsvoll.
Von der Lebenslüge zu den Verheißungen
Gottes:
o Ich nutze meine Stärken. o Ich nehme mir
auch Zeit für mich. o Ich anerkenne mich selbst. o Ich habe Mut zur Veränderung.
o Ich entdecke meine Ziele. o Ich darf Anerkennung annehmen. o Ich schaffe mir
neuen Spielraum. o Ich nehme mich an, so wie ich bin. o Ich schaffe das!
Nun lautet die spannende Frage: Kann wirklich jeder
zum Optimisten werden? Was ist mit den Menschen, die schon in frühester Kindheit,
in den prägenden Jahren, entmutigt wurden? Was ist mit denen, die schon in
den ersten Jahren ihres Lebens, nicht aus eigenem Verschulden, sondern aufgrund
negativer und schmerzhafter Einwirkungen, eine pessimistische Grundhaltung entwickelt
haben? Denen man von klein auf eingeredet hat: "Lass es doch, du kannst es
nicht!" "Da siehst du es doch." "Fang doch erst gar nicht an."
"Glaub mir doch, du bist dafür nicht geeignet." "Lass es lieber,
bevor du auf die Schnauze fällst." "Das schaffst du sowieso nicht."
"Du bist zu jung, zu alt, zu klein, zu groß, zu dünn oder zu dick."
"Das macht man nicht als Frau." "Und du willst ein Junge sein?"
Auch für diese Menschen gibt es Hoffnung.
Eine Schwierigkeit ist nicht ausschließlich
eine Schwierigkeit, sondern immer auch eine Herausforderung! Jede Erfindung auf
dieser Welt hatte zunächst ein Problem als Ausgangspunkt. Und Erfindungen
haben diese beseitigt, gemindert oder verändert (Airbags, Sicherheitsgurte,
Küchenmaschinen, Kühlschränke, Telefon, Heizkissen usw.). Die Entscheidung,
wie ich auf ein Problem oder eine erlittene Verletzung reagiere, liegt bei mir:
Als Erwachsener kann ich nicht mehr meine Eltern (meine Schwester, meinen Onkel,
meinen Lehrer
) für mein Leben, mein Denken und meine Lebensweise verantwortlich
machen. Denkgewohnheiten sind veränderbar!
Sicher hast du schon Menschen kennengelernt, die
sagen: "Ich hatte eine schwierige Kindheit", "ich habe viel Schläge
bekommen", "ich bin missachtet worden in meiner Persönlichkeit"
oder ähnlich schreckliche Dinge. Viele sind unter diesem Druck zerbrochen
und leiden bis heute an den erlittenen seelischen Verletzungen. Daneben gibt es
aber auch Menschen, denen es gelungen ist, sich trotzdem zu gesunden und positiven
Persönlichkeiten zu entwickeln.
Wie wir mit solchen Herausforderungen und Belastungen
aus der Kindheit umgehen, ist eine Entscheidung! Als Erwachsene haben wir selbst
die Verantwortung für unsere Grundhaltung, haben wir selbst die Verantwortung
dafür, wie wir das, was auf uns eingewirkt hat, bewerten.
"Schließlich, meine lieben Brüder
und Schwestern, orientiert euch an dem, was wahrhaftig, gut und gerecht, was redlich
und liebenswert ist und einen guten Ruf hat, an dem, was auch bei euren Mitmenschen
als Tugend gilt und Lob verdient" (Philipper 4,8). Das Gegenteil davon wird
uns ständig in der Zeitung, im Fernsehen und in den Nachrichten serviert:
Nur eine schlechte Nachricht ist eine gute Nachricht. Die Bilder und Katastrophennachrichten
schockieren uns zutiefst. Gleich morgens, wenn wir frühstücken, fängt
der Negativstrudel an. Es wird uns alles mund- und augengerecht serviert. Wir gehen
mit Katastrophenmeldungen ins Bett. Diese Bilder dürfen uns nicht vom Grund
her bestimmen. Schalte öfters mal aus, schließe die Augen. Es gibt ein
Lied von Arno & Andreas mit dem Text: "Die Seele ist ein Teppich, auf dem
nicht jeder trampeln soll." Lass nicht jedes Bild und jede Information in
deinen Kopf und dein Herz eindringen. Werde Türsteher deiner Seele, entscheide,
wen du in dein Innerstes hineinlässt, für welche Gedanken und Inhalte
du dich öffnest und für welche nicht.
Mache dir immer wieder bewusst, wie viel Gutes
dir passiert, dann wird dein Leben, wie Ulla Schaible mal formuliert
hat, zu Brausepulver - durch Dankbarkeit bekommt es Farbe und beginnt zu sprudeln!
Dann fängt du auch bald an, die Dankbarkeit in deinem Herzen an andere weiterzugeben.
Wir werden positiv und hören auf, schlecht über unsere Mitmenschen zu
reden. Das wiederum wird positive Auswirkungen auf die Menschen in deinem Umfeld
haben!
Hier ein paar Anregungen, warum wir auch für
vermeintlich Negatives in unserem Leben dankbar sein können bzw. dafür,
wie eine veränderte Sichtweise auf negative Umstände aussehen kann:
o Ich habe den Zug verpasst, dadurch konnte ich
Zeitung lesen und wichtige Informationen erhalten. o Wir haben nicht genügend
Geld und können keinen Urlaub auf Korsika machen. Wir beschränken uns
auf Deutschland und lernen unbekannte, aber wunderschöne Gegenden kennen.
o Ich bin krank und habe endlich Zeit, ein gutes Buch lesen. o Ich habe die
Straßenbahn verpasst. Ich gehe zu Fuß und tue meiner Gesundheit etwas
Gutes. o Mein Burn-Out hat mich völlig überrannt. Das zwingt mich, einen
gelasseneren Lebensstil einzuüben und ich erfahre, wie gut mir das tut. o
Ich bin hilflos und komme in bestimmten Dingen nicht weiter. Dadurch benötige
ich Hilfe anderer und kann meinen Stolz in Angriff nehmen.
Meilenstein 3: Dankbarer Umgang mit den Mitmenschen
Jeder von uns lebt in Beziehungen. Die Qualität
der Beziehungen, in denen wir leben, macht letztlich die Qualität unseres
Lebens aus. Ob du dein Dasein als gut und wertvoll empfinden, hängt unmittelbar
mit deinen Beziehungen zusammen. Beziehungen machen das Leben reich - aber mitunter
auch kompliziert. Wer sich an dem freut, was er kann, und sich der Möglichkeiten
bewusst ist, die seine eigene Lebenssituation enthält, der kann andere in
ihrer Andersartigkeit leichter annehmen und akzeptieren. Sich an der eigenen Person
erfreuen zu können, ist der erste Schritt, um in guten und gesunden Beziehungen
zu leben. Freust du dich über sich selbst? Wie oft schauen gerade wir Frauen
allzu kritisch in den Spiegel und meckern an uns selbst herum, klagen über
die Dinge, die uns fehlen oder die wir gerne hätten. Hier ist zu wenig, da
zu viel.
Weißt du, welches Bild in der Bibel von uns
gezeichnet wird?
"Ich blicke zum Himmel und sehe, was deine
Hände geschaffen haben; den Mond und die Sterne - allen hast du ihre Bahnen
vorgezeichnet. Was ist da schon der Mensch, dass du an ihn denkst? Wie klein und
unbedeutend ist er, und doch kümmerst du dich um ihn. Ja, du hast ihm eine
hohe Stellung gegeben - nur wenig niedriger als die Engel. Mit Ruhm und Ehre hast
du ihn gekrönt" (Psalm 8,4-6).
Wenn man dies liest, könnte man fast denken,
wir sind Engel, da fehlen nur noch die Flügel. Es ist deshalb unbedingt notwendig
(es wendet tatsächlich unsere innere Not), den eigenen Defiziten immer wieder
unsere Begabungen, Fähigkeiten und Stärken gegenüberzustellen.
In der Seelsorge-Ausbildung lernt man, dass man
seinen Gesprächspartner bitten soll, zuerst acht Stärken und Gaben und
dann vier Schwachpunkte aufzuschreiben. Wenn ich das während einer Seelsorgesitzung
vorschlage, bekommen viele einen Schweißausbruch. "Acht Stärken?
Nein, das kann ich nicht! Eine, vielleicht noch zwei, aber acht?" Nachdem
ich demjenigen geholfen habe, tatsächlich mindestens acht Begabungen zutage
zu fördern, gehen wir zum zweiten Schritt über, den vier Schwachpunkten.
Das macht den meisten weitaus weniger Mühe. "Was, nur vier? Da könnte
ich eher acht aufschreiben!"
Der dritte Schritt ist dann eine noch größere
Herausforderung: Nun soll mein Gegenüber die guten Seiten der vier Schwachpunkte
herausfinden. Wenn jemand etwa wenig zielorientiert und dafür stärker
beziehungsorientiert ist, wird er für einen anderen Menschen eher seine Arbeit
unterbrechen, als der, der immer nur auf sein nächstes (Arbeits-)Ziel ausgerichtet
ist. So hat jeder Schwachpunkt auch eine starke Seite. Es kommt auf den Blickwinkel
an, aus dem man ihn beurteilt.
Ein selbstbewusster Mensch sagt nicht: "Ich
bin so toll, ich habe keine Schwächen", er sagt: "Ich kenne meine
Schwächen und Fehler, aber ich weiß auch, wo ich begabt bin und was
mir gelingt!" Wie aus dieser inneren Einstellung zu mir selbst auch die Dankbarkeit
für mich erwächst, genauso wächst daraus auch die Kraft, vorbehält-
und neidlos für meinen Nächsten dankbar zu sein.
Oft fehlt uns der gnädige Blick auf die Mitmenschen.
Dabei können wir davon ausgehen, dass wir, ähnlich wie bei der Sichel
des Mondes, nur einen kleinen Ausschnitt ihres Lebens sehen. Meist nehmen wir die
Last nicht wahr, die sie tragen müssen. Der Volksmund sagt: "Unter jedem
Dach ist ein Ach!" Wenn wir uns bewusst machen, dass jeder seine persönlichen
Lebenskämpfe zu bestehen hat, können wir den anderen dankbarer und liebevoller
beurteilen.
Dankbarkeit erleichtert auch das Loslassen eines
anderen Menschen. Über Todesanzeigen steht manchmal: "Wir wollen nicht
klagen über das, was wir verloren haben, sondern dankbar sein, dass wir diesen
Menschen haben durften." Diese Haltung macht nicht nur das Loslassen leichter,
sondern es schützt uns auch vor Verbitterung.
Das gilt auch bei einer weiteren Gruppe von Menschen:
denjenigen nämlich, die uns ein Dorn im Auge sind. Kennst du eine solche Person?
Es gibt Typen, bei denen man denkt: "Hätte ich ihn doch nur niemals getroffen!"
Doch gerade hier verbirgt sich eine große Chance. Oft handelt es sich dabei
um Menschen, die negative Eigenschaften haben, die wir an uns selbst ebenfalls
feststellen. Wegen Dingen, die ich an mir selbst nicht leiden mag, lehne ich den
anderen ab. Wenn wir hier ehrlich werden, haben wir die Chance zu entdecken, was
wir an uns selbst verbessern können. Dann kommen wir ein Stückchen weiter
auf dem Weg zu uns selbst. Das bewirkt echte Dankbarkeit für denjenigen, den
ich nicht besonders mag, aber der mir geholfen hat, in meiner Persönlichkeit
zu wachsen und zu reifen.
Dankbarkeit für Menschen ist uns nicht in
die Wiege gelegt. Dafür müssen wir uns immer wieder neu entscheiden.
Frage dich: Was für Gedanken habe ich über die Menschen um mich her?
Was sind die Dinge, die mir durch sie geschenkt werden? Ich weiß, es gibt
Menschen in meinem Leben, die hätte ich mir nie selbst ausgesucht, aber ich
weiß, dass sie mir in den Weg gestellt wurden, damit ich in meiner Persönlichkeit
reifen darf.
Meilenstein 4: Neid entlarven
Werde dankbar, dass du nicht alles kannst und auch
nicht alles können musst. Wir sind von Gott auf Ergänzung angelegt und
das ist gut so. Keiner muss sich überfordern, keiner muss sich überheben
und stolz sein.
Dass ich leben darf, ist eine Gabe Gottes an mich!
Dieses Geschenk anzunehmen und mich so akzeptieren, wie ich bin, das ist meine
Lebensaufgabe. Mehr und mehr in die Persönlichkeit hineinzuwachsen, die Gott
in mir sieht, ist ein lebenslanges Training. Es gibt eine Zeit in unserem Leben,
in der noch niemand von unserer Existenz weiß: die ersten 14 Tage der Schwangerschaft.
In diesen zwei Wochen unseres Lebens wissen weder Vater noch Mutter von uns. Gott
ist der Erste, der ein bedingungsloses Ja zu uns sagt, lange bevor Menschen das
tun können.
Ich glaube, dass Gott von Anfang an eine Idee davon
hat, wie wir werden sollen. Er sagt nicht: "Oh nein, nicht du jetzt auch noch!
Wir haben sowieso Überbevölkerung!", sondern: "Super, du mit
deinem Potenzial wirst gebraucht, fehlst uns noch, herzlich willkommen auf diesem
Globus!" In dieses Bewusstsein hineinzuwachsen ist die große Herausforderung
unseres Lebens. Damit werden wir zwar nie fertig, aber das macht nichts, die anderen
schaffen das ja auch nicht - wir werden alle unfertig sterben.
Auf dem Weg dahin, uns selbst anzunehmen, ist das
Vergleichen mit anderen oft ein dicker Stolperstein. Wenn ich mich mit einem anderen
Menschen vergleiche, wird das negative Folgen für mich selbst und auch für
meine Beziehung zu dem anderen haben, denn ganz oft führt das zu Neid. Und
der wiederum bewirkt Unzufriedenheit und Undankbarkeit. Sinn macht es vielleicht,
wenn ich mich mit mir selbst vergleiche; etwa, ob ich in den letzten Wochen weitergekommen
bin auf dem Weg zu mir selbst, zu meinen Mitmenschen oder zu Gott. Dummerweise
haben wir aber die schlechte Angewohnheit, uns mit Menschen zu vergleichen, die
eine ganz andere Persönlichkeit haben und in völlig anderen Umständen
leben. Umstände, die mit uns und unserem Leben nichts, aber auch gar nichts,
zu tun haben, geschweige denn vergleichbar sind. Keiner ist so wie ich. Ich kann
nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, ich kann nicht Thomas mit Zacharias vergleichen!
o Da denkt die gestresste Mutter: "Wie gut
hat es meine Single-Nachbarin, die braucht sich nur um sich selbst kümmern
und nur den Dreck wegmachen, den sie selbst verursacht hat!"
o Die Single-Nachbarin denkt: "Wie gut es
meine Nachbarin hat, bei der pulsiert das Leben: Die hat drei Kinder und einen
tollen Mann. Wenn ich doch auch nur meiner Einsamkeit entrinnen könnte; wie
gerne würde ich meinen stressigen Beruf an den Nagel hängen, um mich
um einen Partner und so niedliche Kinder zu kümmern."
o Die Frau mit der kleinen Wohnung beneidet die
mit großem Haus und Garten.
o Die mit großem Haus und Garten beneidet
die, die nur eine kleine Wohnung und nur zwei Balkonkästen zu pflegen hat.
o Geschwister beneiden einander um die Aufmerksamkeit
der Eltern
Der Trugschluss ist immer gleich: Alles wäre
besser, wenn ich das hätte oder könnte, was mein Nachbar, Freund, Bruder
(usw.) hat.
Zwei Dinge bewirkt das Vergleichen in mir: Einerseits
werte ich mich selbst ab und fühle mich minderwertig, andererseits ärgere
ich mich über den anderen, sodass ich anfange, ihn in Gedanken und Empfindungen
herabzusetzen. Vielleicht beginne ich sogar, in Gegenwart anderer schlecht über
diesen Menschen zu reden. Mit der Fol-
Wir tun so, als wären wir das Opfer unserer
schlechteren Lebensumstände. Wir verharren in dieser Haltung und denken: "Wenn
ich doch bloß dieses oder jenes auch hätte." Wir merken gar nicht,
dass wir uns damit die Freude am eigenen Leben rauben. Die Folge ist Unzufriedenheit
und fehlende Selbstannahme. Damit schade ich eigentlich nur mir selbst. Der andere
merkt wahrscheinlich gar nichts von den Gedanken, die mich umtreiben. Neid und
Vergleichen mit anderen vergiften mein Denken. Und da sind wir wieder bei unserem
ersten Meilenstein: Dem Guten in meinem Leben nach-denken und dafür dankbar
sein. So sollen wir handeln. Das schützt dann auch vor solchen Neidgedanken.
Die Frage, die ich mir stellen muss, lautet: Bin
ich tatsächlich schlechter dran als der andere oder geht's mir nur schlecht,
weil ich mir einbilde, dass er etwas hat, von dem ich meine, es zu brauchen? Wenn
das Letztere der Fall ist, blockiert mich das und ich kann mich weder an mir noch
an meinem Leben freuen. Richtet sich der Fokus eines Menschen so sehr auf den Neidaspekt,
verliert er den Blick für das Besondere, für das Schöne seines Daseins.
Das eigene Leben hat nichts mehr zu bieten.
Es ist nicht schwer, Menschen zu finden, die mit
60 Jahren zehnmal so reich sind, wie sie es mit 20 waren. Aber nicht einer von
ihnen behauptet, er sei zehnmal so glücklich.
Verena Kast, eine Schweizer Psychologin, beschreibt
Neid als ein Gefühl, das sich zusammensetzt aus Trauer, Wut und Hass.
o Trauer über die Möglichkeiten, die
man selbst nicht hat bzw. meint, nicht zu haben,
o Wut auf sich selbst oder die Lebensumstände
o und Hass auf die Menschen, die etwas haben,
was man selbst gerne hätte oder wäre.
Wir alle werden mitunter mal von diesen Gefühlen
geplagt, der eine mehr, der andere weniger.
In den Sprüchen Salomos können wir lesen:
"Wer gelassen und ausgeglichen ist, lebt gesund. Der Eifersüchtige wird
von seinen Gefühlen innerlich zerfressen" (Sprüche 14,30). Der Mensch
hat sich in Tausenden von Jahren nicht geändert, Eifersucht und Neid sind
keine Erfindung der Neuzeit! Der Eifersüchtige wird von seinen Gefühlen
regiert und wenn Gefühle uns regieren, dann können diese uns innerlich
zerfressen.
Wenn du Spuren von Neid und eifersüchtigem
Verhalten in deinem Leben entdeckst, dann versuche nicht, diese zu ignorieren und
kleinzureden: "Ach, das geht doch allen mal so, das kann ja mal passieren".
Rede dir den Neid nicht schön, es wird nichts verändern. Nimm es ernst,
wenn du diese Dinge in deinem Leben entdeckst. Rede mit jemandem drüber, verrate
dich, sage, dass du deine Grundhaltung ändern möchtest.
Schuldig werden gehört zum Menschsein. Jesus
Christus ist in diese Welt gekommen, um uns aus Schuld, die wir alle immer wieder
auf uns laden, zu befreien, uns aus der Schuldverstrickung zu erlösen und
der Selbstverdammung ein Ende zu machen. Wir sind nicht verpflichtet, von Schuld
unser Leben blockieren zu lassen. Im Neuen Testament steht, dass wir diese eingestehen
dürfen, dazu stehen können, sodass Gott dazu sagen kann: "Ich vergebe
dir!" "Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, dann erfüllt Gott
seine Zusage treu und gerecht: Er wird unsere Sünden vergeben und uns von
allem Bösen reinigen" (l. Johannes 1,9). Jesus hat am Kreuz sein Leben
für uns gelassen, deshalb müssen wir das nicht mehr selbst tun. Wir müssen
uns nicht in unseren Schuldgefühlen einigeln, sondern können uns entscheiden,
seine Vergebung anzunehmen. Wir müssen unser Leben nicht von Schuld und Schuldgefühlen
bestimmen lassen, sondern können sein Angebot für uns in Anspruch nehmen.
So beten wir das ja auch im Vaterunser: "Vergib uns unsere Schuld, wie auch
wir vergeben unsern Schuldigern." Dann werden wir frei und können neu
beginnen. Das ist ein echter Meilenstein, auch auf dem Weg zur Dankbarkeit. Alles,
was sich bei uns an Lebensabfall ansammelt, können wir bei Jesus unter dem
Kreuz abladen. Dann können wir aufatmen und einen weiten Blick bekommen.
Wenn wir Dankbarkeit und Freude in unserem Leben
mehr Raum gewinnen lassen, dann bewahrheitet sich das Sprichwort: Wolltest du Gott
Dank für jede Freude sagen, du fändest keine Zeit zu klagen!
Unlustige Lebensregeln
Das Leben ist kein Honigschlecken. Man kann nicht
früh genug damit beginnen, es ernst zu nehmen. Die ersten Gedanken beim Aufwachen
gelten der Schwere des Tages und den Widerwärtigkeiten des Lebens. Noch besser
ist es, vor dem Einschlafen darüber zu meditieren, damit man die negativen
Gedanken beim Aufwachen gleich zur Hand hat.
Der kluge Mann baut vor! Nur oberflächliche
Menschen begnügen sich mit den Sorgen für den heutigen Tag. Denke heute
schon darüber nach, ob der gefürchtete Französischlehrer nächste
Woche eine Prüfungsarbeit für die übernächste Woche ansagen
könnte.
Selbstmitleid ist die Würze des Lebens! Nimm
alles persönlich! Das mürrische Gesicht der Verkäuferin ist eine
persönliche Beleidigung und der Busfahrer fährt dir absichtlich vor der
Nase weg, um dich zu ärgern. Vergleiche dich nur mit Menschen, die es besser
haben als du, und ausschließlich in den Punkten, in denen sie dir voraus
sind. Hüte dich, ihre ganze Lebensgeschichte zu sehen, sonst könnte deinem
Neid die Luft ausgehen. Unangenehmes, Lästiges schiebe möglichst lange
vor dir her, du hast dann mehr davon. Arbeite immer an mehreren Dingen gleichzeitig.
Stress ist eine Krankheit, auf die du stolz sein kannst. Positive Erfahrungen solltest
du nie überbewerten und möglichst schnell wieder vergessen. Es waren
ja sowieso nur Ausnahmen. Am Abend vor dem Einschlafen... siehe oben!
Meilenstein 5: Dankbar auch in Schwierigkeiten
Ein kleiner Junge baut wochenlang ein Segelschiff.
An dem Tag, an dem er es auf der Ostsee zu Wasser lässt, kommt ein heftiger
Sturm auf und lässt das Schiff untergehen. Daraufhin der Junge: "Tolles
Wetter zum Drachensteigen!"
Wer in glücklichen Zeiten dankbar ist, gibt
in unglücklichen nicht auf. Bleibe dankbar in schwierigen Situationen, nicht
für die Schwierigkeiten.
"Dort, wo wir verwundet sind, wo wir gebrochen
sind, dort sind wir auch aufgebrochen für Gott. Wie die Auster, in die ein
Fremdkörper eingedrungen ist. Sie versöhnt' sich mit dem Fremdkörper,
indem sie an der verwundeten Stelle eine Perle produziert. Oft wächst etwas
Kostbares gerade an den wunden Stellen unserer Beziehung. Denn besonders da kommt
unser wahres Selbst zum Vorschein. Wir werden echt und auch die Beziehung wird
echt" (Henry Nouwen).
Vielleicht empfindest du den letzten Meilenstein
auf dem Weg zu einem dankbaren Leben als eine Zumutung. Das könnte ich gut
verstehen, besonders dann, wenn du dich gerade in einer Lebenssituation befindest,
die alles andere als Dank in dir hervorruft.
o Vielleicht hast du gerade deinen Arbeitsplatz
verloren und weißt nicht, was die Zukunft dir bringt. o Vielleicht wurde
bei dir eine schwere Krankheit diagnostiziert und du weißt nicht, wie sie
ausgeht. o Vielleicht bist du von anderen Menschen zutiefst enttäuscht worden,
etwa in deiner Familie oder in einer Freundschaft. o Vielleicht weißt du
keinen Rat mehr für deine Partnerschaft oder hast keine Ahnung, wie du mit
deinen pubertierenden Kindern klarkommen sollst. o Vielleicht bist du gerade stinksauer
auf Gott und die Welt, weil du dich seit Jahren nach einem Partner sehnst und du
trotzdem immer noch allein bist.
Die oben beschriebenen Situationen dürfen
uns nicht dazu verleiten, die Dankbarkeit aus dem Auge zu verlieren. Jetzt denkst
du vielleicht: "Wie kann ich danken, wenn ich mich überhaupt nicht danach
fühle, das ist doch Selbstbetrug!" Ich kann dich gut verstehen!
[ Video von Nick Vujicic ]
Albert Schweitzer hat einmal gesagt: " Unser
inneres Glück hängt nicht von dem ab, was wir erleben, sondern vom Grad
der Dankbarkeit, die wir Gott entgegenbringen, ganz egal, was wir erleben!"
Stell dir doch mal einen Menschen vor, der in einer leidvollen Situation ist. Du
besuchst ihn und willst ihn trösten. Schnell merkst du, er leidet nicht nur
an der Situation, in der er sich befindet, sondern auch an seiner Verbitterung
und Anklage. Ein undankbarer Mensch vergräbt sich häufig im eigenen Leid.
Da hast du keine Chance, da kannst du noch so einen schönen Blumentopf mitbringen.
In Psalm 77 klagt David Gott an: "Hat Gott
vergessen, uns gnädig zu sein? Warum verschließt er uns im Zorn sein
Herz? Das ist es, was mich am meisten schmerzt: Gott, der Höchste, verhält
sich jetzt anders als vorher - er setzt sich nicht mehr für uns ein!"
(Psalm 77,10+11). Ab Vers 12 benennt David schließlich, nach einigen Versen
der Klage, selbst die Therapie. Wir haben viele gute Selbstheilungskräfte
von Gott geschenkt bekommen. Er sagt: "Ich erinnere mich an deine großen
Taten, Herr, und denke an die Wunder, die du einst vollbracht hast. Ich führe
mir vor Augen, was du getan hast, immer wieder mache ich es mir bewusst" (Psalm
77,12+13).
Wir Menschen sind vergesslich und vergesslich waren
die Menschen schon zu allen Zeiten. Aber zum Glück haben wir in unserem Gehirn
einen Platz für das Abspeichern guter Erlebnisse, guter Erfahrungen. Mache
Gehirn-Jogging und erinnere dich an das Gute im Leben. Übrigens, wenn ein
Gehirn einen Schlag bekommt, dann geht zuerst das Erinnerungsvermögen weg,
dann weiß derjenige weder, wo noch wer er ist.
Ein Beispiel ist Christoph Kramer, der
sich im Endspiel der Fußball-WM 2014 in der 17. Minute durch einen Zusammenprall
mit einem argentinischen Spieler eine Gehirnerschütterung zugezogen und danach
den Schiedsrichter zweimal gefragt hat, ob dies das WM-Finalspiel sei.
Undankbarkeit verhärtet das Herz und hält
Gott und Menschen auf Sicherheitsabstand. Man kommt an einen solchen Menschen nicht
heran. Zu allem Leid, das dieser Mensch zu tragen hat, wird er auch noch einsam.
In seinem Brief an die Thessalonicher schreibt der Apostel Paulus: "Dankt
Gott für alles. Denn das erwartet Gott von euch, weil ihr zu Jesus Christus
gehört" (l. Thessalonicher 5,18).
Gott ist ein guter, liebevoller Vater, der nur
das Beste für uns will. Die Frage stellt sich mir: Soll ich ihm auch für
das Böse in meinem Leben danken?
Wir hinterfragen schnell, ob wir für das Böse
danken sollen, aber wir fragen nicht, ob das, was uns an Bösem passiert, durch
das Einwirken Gottes uns nicht auch zum Guten dienen kann.
Er ist der Einzige, der unsere Vergangenheit, Gegenwart
und unsere Zukunft kennt. Der Weisheit Gottes, die auch unser zukünftiges
Leben überblickt, zu vertrauen, trägt uns auch in dunklen Tagen. Gott
ist der Einzige, der Böses in Gutes verwandeln kann.
Gott hat durch seinen Sohn Jesus schon einmal bewiesen,
dass er Böses zum Guten und Tod in Leben verwandeln kann. Das feiern wir ja
immer zu Ostern. Er ist der Einzige, dem das möglich ist.