Themenpredigt: "Die Zukunft hat begonnen!"
Es gilt das gesprochene Wort!
"Als ich gestern durch die Stadt
ging, kam mir ein Junge mit diesem Vogelkäfig entgegen. Er schwenkte
ihn hin und her. Auf dem Boden saßen drei kleine Wildvögel,
die vor Angst und Kälte zitterten. Ich hielt den Jungen an und
fragte: "Was hast du denn da?" "Nur ein paar alte Vögel",
antwortete er. "Und was willst du mit ihnen machen?", fragte
ich. "Ich nehme sie mit nach Hause und will Spaß mit ihnen
haben", erwiderte er. "Ich werde ihnen die Federn ausreißen
und sie dazu bringen, dass sie miteinander kämpfen. Das wird lustig!
Und ich habe ein paar Katzen, Die mögen Vögel. Ich. werde
sie ihnen geben." Einen Moment lang schwieg ich. "Wie viel
willst du für die Vögel haben?" "Was? Wieso? Was
wollen Sie mit diesen Viechern? Das sind doch ganz stinknormale Feldvögel.
Sie singen nicht. Sie sind nicht mal besonders hübsch." "Wie
viel?", fragte ich zum zweiten Mal. Der Junge sah mich an, als
ob ich verrückt geworden wäre, und sagte: "Zehn Dollar!"
Ich griff in meine Tasche, holte einen Zehn-Dollar-Schein heraus und
drückte ihn dem Jungen in die Hand. Der verschwand wie der Blitz,
Ich hob den Käfig auf und trug ihn behutsam bis zum Ende der Straße,
wo einige Bäume standen. Dort setzte ich den Käfig ab, öffnete
die Tür, klopfte sanft gegen die Gitterstäbe, um die Vögel
zum Rausfliegen zu bewegen - und ließ sie frei.
Eines Tages stand Satan vor Jesus.
Hämisch grinsend rieb sich der Teufel die Hände und prahlte:
"Haha, ich habe da unten gerade die ganze Welt voller Menschen
gefangen. Hab eine Falle gebaut, hab einen Köder benutzt, dem
sie nicht widerstehen konnten, hab sie alle gekriegt!" "Und,
was hast du mit ihnen vor?" Satan erwiderte: "Oh, ich werde
meinen Spaß mit ihnen haben! Ich werde ihnen beibringen, nur
an sich selbst zu denken, einander zu hassen und sich gegenseitig zu
missbrauchen, übermäßig zu trinken und zu fluchen und
den andern für seine Ziele zu benutzen. Ich werde sie lehren,
wie man Gewehre und Bomben erfindet and sich gegenseitig umbringt.
Ich werde ihnen das Glück versprechen, wenn sie mir folgen, und
mich dann an ihrem Unglück weiden. Ich werde eine Menge Spaß
haben!" "Und dann? Was wirst du tun, wenn du mit Ihnen fertig
bist?", fragte Jesus. "Dann werde ich sie töten",
sagte Satan strahlend. "Wie viel willst du für sie haben?",
fragte Jesus, "Oh nein, du willst diese Leute doch nicht wirklich
haben? Die taugen nichts, aber auch gar nichts. Wenn du sie nimmst
und sie mir abkaufst, werden die dir nicht etwa danken, sondern dich
nur ablehnen und hassen. Sie werden dich bespucken, dich verfluchen,
sich lächerlich über dich machen und dich töten. Nein,
nein, du willst diese Leute doch nicht wirklich haben!" "Wie
viel?", fragte der Sohn Gottes noch einmal. Satan sah Jesus an,
grinste höhnisch und sagte: "Dein Blut, deine Tränen
und dein Leben!" "Abgemacht!", sagte Jesus. Dann bezahlte
er den Preis.
Die Geschichte mit den Vögeln
im Käfig und das fiktive Gespräch zwischen Satan und Jesus zeigt
bildhaft, in welcher Gefangenschaft wir Menschen sind und worum es beim Geschehen
am Kreuz auf Golgatha geht. Das Kreuz zeigt uns dreierlei:
1. Es beschreibt die Größe der Sünde
des Menschen. Nicht nur diejenigen, die Jesus kreuzigten, haben Schuld. Du
und ich sind genauso schuldig. Nicht nur die römischen Soldaten haben
ihn ans Kreuz gebracht, es war deine und meine Sünde, die seinen freiwilligen
Tod nötig machte. Die Hinrichtung Jesu durch die Menschen wird zur tiefsten
Stufe im Leben des Herrn. Aber in der größten Tiefe ereignet sich
der größte Sieg: der Sieg über Satan und die Erlösung
aller Glaubenden. Sünde, Tod und Teufel sind besiegt!
2. Am Kreuz sehen wir die überwältigende
Liebe Gottes. Gott sah unsere Verlorenheit. Er sah, dass Satan uns fest im
Griff hat und ins Verderben stürzen will. Wer an der Liebe Gottes zweifelt,
der sollte immer wieder die Berichte über die Kreuzigung Jesu in den Evangelien
lesen, denn dort wird diese unfassbare Liebe zu dir und mir offenbar.
3. Das Kreuz ist der einzige Weg zur Erlösung.
Die Bibel sagt: "Ohne
Blutvergießen gibt es keine Vergebung" (Hebräer 9,22). Viele Menschen verstehen nicht, wieso Gott Blut
fordert. Das ist für sie anstößig, nicht mehr, aktuell. Aber:
So steht es in der Bibel. Das ist der Kern des Evangeliums, die Grundlage des
christlichen Glaubens!
Im Alten Testament war es ein fehlerloses Tier,
das für die Sünden des Volkes jedes Jahr geopfert werden musste.
Aber das Opfer Jesu Christi ist ein vollkommenes Opfer, das für alle Zeiten
genügt. Er ist der Sündlose, der sich für uns zur Sünde
machen ließ.
Wer das Geschenk der Erlösung in Christus
annimmt, den betrachtet Gott in seinem Sohn - makellos, rein, gerecht. Der
kann mit dem Dichter (? - Leipzig 1638) sagen: "Christi Blut und Gerechtigkeit,
das ist mein Schmuck und Ehrenkleid, damit will ich vor Gott bestehen, wenn
ich in den Himmel soll eingehen" (EG 350,1).
Es gibt keine andere Möglichkeit, von
Sünde und Hölle gerettet zu werden, als sich mit dem Kreuz Christi
zu identifizieren. Manche denken, sie könnten gerettet werden, wenn sie
nach den moralischen Werten leben, die Jesus lehrte. Diese Menschen haben nicht
begriffen, dass sie dazu, gar nicht in der Lage sind. Wir sind ungehorsam.
Wir sündigen. Was tun wir also mit der Sünde? Wir können sie:
nur ans Kreuz bringen und Gottes Vergebung annehmen, Gottes moralische Messlatte
ist er selbst! Und er ist vollkommen, rein, sündlos. Deshalb ist das Kreuz
unsere einzige Hoffnung!
Das Kreuz hat zwei Balken - einen zwischen
Himmel und Erde und einen, der an weit geöffnete Arme erinnert. Das ist
ein Bild für die Sehnsucht und Liebe unseres Gottes, der den Menschen
in die Gemeinschaft mit ihm ruft. Du kannst diesem Ruf folgen oder ihn ablehnen.
Wenn du, angesichts der ungeheuren Schmerzen des Mannes am Kreuz, der dort
für dich hing, das Angebot Gottes ausschlägst, dann trennt dich dieser
Balken endgültig vom ewigen Leben. Du musst das Gericht für deine
Sünde selbst tragen.
"Der Sünde Sold ist der Tod", sagt uns Gottes Wort (Römer 6,23). In der Hölle gibt es
nur Freiwillige. Deshalb bitte ich dich, nimm sein Angebot noch heute an. Wer
weiß, wie lange du noch Zeit hast.
Da ist noch einer im Spiel: der Teufel. Er
will nicht Versöhnung, sondern Trennung. Die Bibel nennt ihn den "Ankläger unserer Brüder, der sie
Tag und Nacht vor Gott verklagte" (Offenbarung 12,10). Der Satan ist nicht nur die Verkörperung
der Sünde, er ist auch der große Anstifter zur Sünde. Er verlockt
uns zum Bösen, um anschließend mit dem Finger auf uns zu zeigen
und uns zu verklagen. Der Teufel ist wie ein Psychopath, der gleichzeitig Feuerwehrmann
und Brandstifter ist; ständig erscheint er bei Katastrophen, die er selbst
heraufbeschworen hat.
Was ist sein Motiv? - Es ist der Hass auf Gott
und Gottes Leute. Blind vor Wut und Eifersucht und sich wohl bewusst, was für
ein Los in der Zukunft auf ihn wartet, will er uns mit sich ins Verderben ziehen.
Christen zweifeln immer wieder mal, ob Gott
ihnen wirklich vergeben hat, weil sie die Tatsache der Vergebung nicht voll
verstanden haben und diese ihnen noch nicht zur geistlichen Erkenntnis geworden
ist. Der Teufel, tut in diesem Fall das Seine und greift sie an, wenn sie gesündigt
haben. Er suggeriert ihnen, sie hätten keine Chance und Gott kein Interesse
mehr an ihnen. Das Versagen sei doch Beweis genug, dass Gottes verändernde
Kraft nicht wirksam sei.
Wer an der Vergebung zweifelt, sollte sich
folgende Frage stellen: Vergibt uns Gott aufgrund seiner Barmherzigkeit oder
aufgrund seiner Gerechtigkeit? Gott vergibt uns aufgrund seiner Gerechtigkeit,
auch wenn unser Gefühl uns das Gegenteil einredet. Würde Gott uns
aufgrund seiner Barmherzigkeit vergeben, dann hätte es das Kreuzesgesdiehen
gar nie geben müssen
Wir wissen: Gott ist heilig und gerecht -
das sind zwei seiner Charaktereigenschaften - und das Kreuz macht Gottes Erlösung
und Vergebung zu einem Akt der Gerechtigkeit.
Wie kann Gott absolut gerecht sein und uns
vergeben und gleichzeitig barmherzig sein? - Barmherzigkeit und Gerechtigkeit
schließen sich nach unseren Denkvorstellungen aus! Aber bei Gott gibt
es etwas, was in Gerichten auf dieser Erde nur sehr eingeschränkt möglich
ist: Stellvertretung!
Stell dir sich vor, du bist unterwegs auf der
Autobahn nach München und wirst in einer Radarkontrolle mit 180 km/h (statt
120) erfasst. Damit hast du das Gesetz übertreten und musst dafür
bestraft werden.
Der Richter kennt dich. Dein Leumundszeugnis
ist in Ordnung und er meint, er könne dich deshalb laufen lassen. Damit
handelt er dir gegenüber zwar barmherzig, kann aber nicht gerecht sein,
denn er missbraucht seine Verantwortung und Stellung. Als Richter ist er verpflichtet,
dich zu verurteilen und zur Bezahlung einer Buße von 1000 Euro aufzufordern.
Will er gerecht und barmherzig sein, kann er an deiner Stelle die 1000 Euro
bezahlen. Damit ist dem Gesetz Genüge getan und du kannst das Gerichtsgebäude
als freier Mensch verlassen. Und zwar nicht aufgrund eines Gnadenaktes, sondern
weil die Forderung des Gesetzes erfüllt worden ist. Die Strafe ist bezahlt
und das Verfahren gegen dich ordnungsgemäß abgeschlossen. Wie gesagt,
solche Stellvertretung ist in unserem Strafrecht nicht vorgesehen - und wenn,
dann nur in einem sehr eingeschränkten Umfang
Selbstverständlich haben Liebe und Barmherzigkeit
Gottes Herz bewegt, als er in Christus Mensch wurde und am Kreuz mit seinem
Blut und Leben unsere Schuld bezahlt hatte! Wenn nun dem von Gott selbst eingesetzten
Recht Genüge getan ist, ist er - man wagt es kaum auszusprechen - rechtlich
und moralisch verpflichtet, uns zu vergeben. An der Vergebung zu zweifeln,
hieße demnach, an Gottes Gerechtigkeit, am Kreuzesgeschehen zu zweifeln,
und wir würden Gott einer Lüge bezichtigen.
Allerdings gilt es zu bedenken, dass es Voraussetzungen
gibt, damit wir die Vergebung Gottes erfahren. Die Bibel erklärt: "Tut Buße
" (Apostelgeschichte 2,38; 1. Johannes 1,9). Wer bußfertig
mit seiner Schuld ans Kreuz kommt und an Jesus als Erlöser und Herrn glaubt,
wird errettet. Er ein für allemal ein Kind Gottes und erfährt die
Vergebung all seiner Schuld. Glaube wächst auf dem Boden der Sehnsucht.
Ein bußfertiger Mensch möchte glauben. Er hat Sehnsucht nach einem
reinen Herzen und dem Frieden mit Gott. Wer glaubt, lebt für die Ewigkeit
und sieht den Nächsten!
Wenn du das Gericht als freier Mensch verlässt,
nachdem der Richter die Strafe bezahlt hat, hat niemand das Recht, dich aufzuhalten
und von dir etwas zu verlangen. Alles ist bezahlt! Das ist das Rechtssystem
des lebendigen Gottes, dem nicht alle irdischen Gerichte folgen.
Der Teufel will uns diese Gewissheit der Vergebung
in Christus rauben. Aber er hat dazu kein Recht! Wenn du nun trotzdem einen
Euro beisteuerst, um dein Gewissen aufzuheitern, stimmt die göttliche
Buchhaltung nicht mehr! Aus diesem Grund sind Bußübungen überflüssig.
Wer meint, mit guten Werken und Eigenleistung Gerechtigkeit zu erlangen, bringt
zum Ausdruck, dass das, was Christus am Kreuz vollbracht hat, für ihn
nicht ausreicht!
Wenn der Teufel uns anklagt, tritt Jesus für
uns ein. Er weist die Anklagen des Teufels zurück. Wir sind zwar Sünder,
große Sünder - aber Gott macht einen riesigen Unterschied zwischen
dem, was wir verdient haben, und der Gnade, die er uns in Christus geschenkt
hat. Durch Jesus nimmt er unsere Sünde weg, erklärt uns so gerecht,
wie er selbst es ist, und legt uns das weiße Kleid der Gerechtigkeit
an, das allein uns den. Zutritt in sein Reich gibt.
Gott nimmt uns alle Sünde weg. Es gibt
nichts in unserem Leben, das er nicht für uns getragen hat. Wir sind rein
in IHM! Was für ein Aufatmen, was für eine Befreiung
Alle
Lieblosigkeit, alle unterlassene Liebe, alle Heuchelei, jede Lüge - alles
ist abgewaschen durch das Blut Christi. Auch deine zukünftigen Sünden
hat er getragen. Nichts und niemand kann dich aus seiner Hand reißen.
Dieses Wissen befreit uns von der Furcht und befähigt uns zu einem Gott
wohlgefälligen Leben.
Das Kreuz wäre allerdings bedeutungslos
ohne das Osterereignis!
Und so schlagen wir heute - mitten in der Passionszeit
- schon den Bogen zu Ostern. Am Vorabend des 4. Sonntags in der Passionszeit,
Lätare, der auch den Namen "Klein-Ostern" trägt, ist das durchaus
angemessen
Wann, wenn nicht da?
Die wunderbarste und bedeutungsvollste Nachricht,
die je ein Mensch gehört hat, ist wohl die Nachricht des Engels, als die
Frauen am leeren Grab standen: "Er
ist nicht hier, er ist auferstanden!" (Matthäus 28,6).
An Ostern hat unsere Zukunft begonnen! Die
Gewissheit, dass niemand und nichts uns scheiden kann von der Liebe Gottes,
gibt uns Sicherheit, Mut und Halt, selbst wenn es ans Sterben geht. Im Buch
der Offenbarung (14,13) steht:
"Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben von nun an. Ja, spricht
der Geist, sie sollen ruhen von ihrer Mühsal; denn ihre Werke folgen ihnen
nach."
Das heißt nichts anderes, als dass unsere
Gegenwart und unsere Zukunft gesichert sind. Darum, lasst uns festhalten an
der Osterfreude und bekennen: Christus ist auferstanden. Er ist wahrhaftig
auferstanden!
Die Kirchengemeinde
Eysölden und das Gottesdienstteam wünscht eine gesegnete Woche!
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