33. "Leben live"-Gottesdienst, 12. Januar 2008
Der Gottesdienst wurde vorbereitet vom Gottesdienstteam. Die Predigt hielt Pfarrer Thomas Lorenz.

Die verwendeten Bibeltexte sind - soweit nicht anders angegeben - mit freundlicher Genehmigung des Verlags entnommen aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984,
durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung.
© 1999 Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart.
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Themenpredigt:
"Überreich beschenkt ...
weil du, mein Gott, mir ... Freunde gibst"

Es gilt das gesprochene Wort!


Warum haben wir Freunde? Wozu schließen und pflegen wir Freundschaften? Welche Beweggründe fallen uns noch ein, Freundschaften, auch vermeintliche, aufzubauen?

In den Liedern haben wir einiges gehört.

I kann es hinbekommen mit einer kleinen Hilfe meiner Freunde … (John Lennon)

Zeiten von Freude und von Sorge, wir werden immer durchblicken. Oh, ich sorge mich nicht, was morgen kommt. Wir können dem ins Auge sehen, so wie es alte Freunde tun. (ABBA)

Echte Freunde, die haben es drauf, echte Freunde geben nie auf … für alle Zeit … (Wolfgang Petry)

Ich komme gelaufen, wenn du mich brauchst, bin ich da … (Carole King / James Taylor)

Sie lieben dich, sie beten und sorgen für dich … (Petra)

Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Beste, was es gibt auf der Welt … (Comedian Harmonists)



Nicht mehr einsam sein, gemeinsamen Interessen nachgehen, Anerkennung finden, Sicherheit, Achtung, Schutz …

Keines dieser Motive ist von vornherein schlecht, sind es doch genau die Dinge, die uns Freundschaft bringt. Es gibt natürlich auch seltsame Übersteigerungen dieser Motive, aber es bleibt: Freundschaften sollen nützlich sein. Jedoch, das gehört zum Inhalt einer Freundschaft, hat aber nicht die Kraft eine tragfähige Basis einer guten Freundschaft zu sein.


1. Gib dein Herz

Was ist nun aber der Grund oder viel mehr die Basis für gute Freundschaft? Begegnen uns doch in der Bibel herausragende Beispiele für Liebe und Freundschaft nicht zuletzt bei Jesus, der seine Jünger in Johannes 15,15 als Freunde bezeichnet:

Johannes 15,15: "Ich sage hinfort nicht, dass ihr Knechte seid; denn ein Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Euch aber habe ich gesagt, dass ihr Freunde seid; denn alles, was ich von meinem Vater gehört habe, habe ich euch kundgetan."

Wahrscheinlich ist es für uns eine Selbstverständlichkeit, aber trotzdem ist es wichtig hier kurz innezuhalten und zu überlegen, worauf unsere Freundschaften noch basieren. Ist es Tieferes als der Nutzen, den uns die Freundschaft bringt? Ich hoffe ja.

Wenn man über Freundschaft predigt, gibt es eine Menge biblischer Beispiele, die man anführen könnte: Rut und ihre Schwiegermutter Noomi (Rut 1,16-18), Elia und Elisa (2. Könige 2,2), Johannes hatte eine besondere freundschaftliche Beziehung zu Jesus, Paulus spricht von Freunden (Römer 16,4; 2. Timotheus 1,16).

Unter allen absolut herausragend freilich ist die Freundschaft zwischen David und Jonathan. Und zwar nicht, weil sie besser oder tiefer wäre als die anderen genannten, sondern schon allein deshalb, weil sie am ausführlichsten und am genauesten in der Bibel beschrieben und erzählt wird, nämlich im 1. Buch Samuel, in den Kapiteln 18, 19 und 20 bis zum Anfang des 21. Kapitels (also mehr als drei Kapitel lang!). Das bedeutet natürlich umgekehrt, dass die anderen Freundschaften in der Bibel der von David und Jonathan in ihrer Tiefe nicht automatisch nachstehen müssen, es wird halt nur nicht so viel von diesen berichtet.

In einem freilich ist die Freundschaft zwischen David und Jonathan wirklich ganz und gar außergewöhnlich. Denn wer würde von einer Freundschaft so reden, wie David es rückblickend in einem Klagelied tut: "Mein Bruder Jonathan, wie schmerzt mich dein Verlust! Du warst mir lieber als der größte Schatz der Welt. Niemals kann die Liebe einer Frau ersetzen, was deine Freundschaft mir bedeutet hat" (2. Samuel 1,26 HfA).

Sehen wir uns diese Freundschaft einmal näher an. Vorher aber noch eine Vorbemerkung: Gerade das Thema Freundschaft erfordert einen unterschiedlichen Blickwinkel von männlicher oder weiblicher Seite. Eine Freundschaft zwischen Männern ist etwas anderes als eine Freundschaft zwischen Frauen (Stichwort: "meine beste Freundin"), und eine gemischtgeschlechtliche Freundschaft ist noch einmal etwas anderes. Wenn wir also die Freundschaft zwischen David und Jonathan genauer betrachten, dann wird der Schwerpunkt zweifellos auf einer Freundschaft zwischen - (in diesem Fall sogar) jungen - Männern liegen. Das bedeutet aber umgekehrt nun nicht, dass nicht auch junge oder nicht mehr ganz junge Frauen, aber auch nicht mehr ganz junge Männer etwas davon lernen könnten …

Bevor wir uns dieser besonderen Freundschaft widmen, singen wir aber zunächst noch einmal selber ein Lied zum Thema Freundschaft, ein Lied, das wir vorhin in dem Liederpotpourri schon einmal kurz gehört haben. Es ist das Lied, dem unser heutiger "Leben live"-Gottesdienst seinen Titel verdankt: "Überreich beschenkt …, weil du, mein Gott, mir … Freunde gibst". Ein Lied aus dem Jahr 1985 von Andreas Malessa und Dieter Falk. Andreas Malessa ist evangelischer Theologe und heute Hörfunkjournalist beim DeutschlandRadio Kultur und beim Hessischen Rundfunk sowie TV-Moderator beim Südwest-Fernsehen, außerdem Buchautor und Publizist. Dieter Falk ist Musikproduzent, Pianist, Keyboarder, Arrangeur und Komponist und zuletzt als Jurymitglied bei der Castingshow Popstars einer breiten Öffentlichkeit bekannt geworden.

Lied: "Bin überreich beschenkt"

Jonathan war nun schon länger im Heer von seinem Vater, dem König Saul, aktiv und gehörte zu den besten, mutigsten und draufgängerischsten Soldaten, die Saul in seinem Heer hatte. Schon früh hatte er großen Ruhm erlangt und war nun wahrlich kein kleiner Teenager mehr. Eines Tages jedoch, Jonathan war mit seinem Vater Saul beim Heer, wird ein junger Mann zu König Saul gebracht, er hatte den Riesen Goliath draußen auf dem Schlachtfeld gehört, wie dieser die Israeliten verspottete. Dieser junge Mann mit einem gesunden Maß an vollständiger Selbstüberschätzung wollte Goliath im Kampf um Leben und Tod entgegentreten. Der König lässt ihn, beeindruckt von so viel Mut, aber es gibt auch keinen anderen, keinen, der den Mut aufbringt, sich Goliath entgegen zu stellen. Wenig später kommt dieser David zurück zum König, das bluttriefende Haupt des Philisters noch immer in der Hand. Saul war beeindruckt, mit einer Steinschleuder hat dieser junge Mann Erstaunliches vollbracht. Auch Jonathan ist begeistert, hier ist offenbar ein Mensch, der sich nicht einschüchtern lässt, jemand, der mit Gott geht und er fängt ihn an zu mögen, Nein, es ist mehr:

1. Samuel 18,1: "Nach diesem Gespräch traf David Jonathan, den Sohn des Königs. Vom ersten Augenblick an liebte Jonathan David sehr, ja, er liebte ihn mehr als sein eigenes Leben."

Jonathan hatte schon viele starke und mutige Männer gesehen, Helden begrüßt und selbst Heldentaten vollbracht, aber dieser David war für ihn anders. Jonathan reihte sich nicht ein in die Bewunderer und Fans des neuen Volkshelden David. Nein, David war für ihn anders, er gewann ihn lieb, mehr als sein eigenes Leben.
Kannst du dir das vorstellen, dass man einen Menschen so lieb gewinnen kann, und das nur als Freund? Ich glaube, dass es eine Gabe Gottes ist, so zu lieben, ohne Hintergedanken, ohne Kosten und Nutzenabwägung. Auch wenn die Liebe nicht immer so tief ist, ist sie die Basis für tiefe Freundschaft, aber es gibt sie nicht umsonst. Wir müssen bereit sein, unser Herz zu öffnen, zu verlieren. Jonathan hatte selbst eine Menge Menschen getötet und viele Grausamkeiten im Krieg erleben müssen, das allein hätte doch sein Herz verhärten können. Er hatte mitbekommen, dass Saul von Gott als König verworfen worden war und er selbst damit keine Chance mehr auf den Thron hatte. Eine Enttäuschung, die er selbst nicht verschuldet hatte, die ihn sicher entmutigt hat. Aber auch das hat sein Herz nicht verhärtet, auch wenn er nicht mehr den Mut hatte, selbst gegen Goliath anzutreten. Das ist ermutigend: Egal, was in deinem Leben auch an Unglück passiert ist, wie viel Enttäuschung du schon erleben musstest, das Herz muss keinen Schaden erleiden. Vielleicht hast du dein Herz fest verschlossen, damit es keinen Schaden erleidet, damit der Schmerz aufhört, niemand soll es berühren, es kann wieder weich werden und wieder Liebe empfinden. Vielleicht bist du auch noch nicht so weit, dass dein Herz schon verhärtet ist, dann achte darauf, dass Enttäuschung und Schwierigkeiten es nicht verhärten, denn wenn du anderen Menschen als Freund begegnen willst, dann brauchst du dein Herz, um es weg zu geben. Gott kann unsere Herzen wieder "liebenswillig", liebesfähig und uns damit liebenswürdig machen.

Aber Achtung! Nicht nur beim Aufbau neuer Freundschaften, sondern viel mehr bei bestehenden ist es gut, wenn unser Herz sich neu regt.

Es ist möglich, mit der Liebe Gottes jedem mit Sympathie und Zuneigung zu begegnen. Wenn es nicht möglich wäre, hätte Jesus nicht zu den Jüngern gesagt:

Johannes 15,17: "Das gebiete ich euch, dass ihr euch untereinander liebt."

Jeden Menschen können wir lieben, wenn Gott uns dazu befähigt und wir uns dazu befähigen lassen, lieben aber wie wir es bei Jonathan gelesen haben: mehr als das eigene Leben, das können wir nur für sehr wenige. Freundschaft hat dabei verschiedene Ebenen.

Es gibt einen erweiterten Bekanntenkreis, Leute die man nett findet, mit denen man sonst aber nicht so viel zu tun hat, vielleicht wie die Menschen, die man in der Kirche trifft oder im Gemeindeleben. Dann gibt es den Freundeskreis, mit dem man häufiger unterwegs ist, aber nicht mit jedem dort versteht man sich gleich gut und dann kann es noch ein oder zwei Leute geben, mit denen man sich viel tiefer verbunden fühlt. In allem begegnen uns verschiede Arten oder Tiefen der Liebe und Freundschaft.

2. Gib Zeit und Geld

Doch um Liebe kann man Gott bitten und sich entscheiden - es wird trotzdem nichts, gar nichts nutzen. Denn etwas anderes muss noch hinzukommen, was nicht vom Himmel fällt, sondern schon in deinen Händen liegt: Zeit und Geld.

1. Samuel 18,2: "Saul behielt David nun am Königshof und ließ ihn nicht mehr nach Hause zurückkehren."

Das kann schon ein bisschen anstrengend für die Leute am Hof gewesen sein: zwei junge unverheiratete Männer, die nicht unbedingt für besonnenes Handeln bekannt waren, Schwertkämpfe in den Gängen, nächtliche Streiche, verrückte Mutproben, die beiden hatten auf jeden Fall Zeit sich kennenzulernen und "David und Jonathan schlossen eine Bund und schworen sich ewige Freundschaft", so heißt es in der Bibel.

Freundschaft wird nur gebaut, wenn man Zeit miteinander verbringt, viel Zeit. Das schränkt auch ein, mit wem Freundschaften gebaut werden kann. Du kannst nicht mit jedem in der Gemeinde ein freundschaftliches Verhältnis aufbauen, tiefe Freundschaften sind auf wenige Menschen begrenzt.

Zeit miteinander verbringen, das ist Zeit, die gut genutzt ist. Andere Dinge müssen dafür zurückstehen: "Formel 1" vielleicht und König Fußball, der Fernseher, womöglich auch einmal das Bedürfnis zu schlafen … Manches steht zurück, um etwas anderes zu bekommen. Und Geld kann es durchaus auch eine ganze Menge kosten …

Wie oft stehlen uns banale Dinge die Zeit! Könnte es sein, dass der Fernseher zu Hause ein Freundschaftsfresser ist?

Ein anderer Gedanke: Kennt ihr den Ausspruch: "Wir sollten mal wieder dies oder jenes machen!" oder "Lass uns mal irgendwann…" Aber "mal irgendwann" ist eine nette Umschreibung von "nie". Hast du mit deinen Freunden in den letzten Jahren davon geträumt, dass man zusammen dies oder jenes machen kann. Warum dann nicht vielleicht einfach heute schon einen Termin festlegen. Es wäre doch schade, wenn Freundschaften dahindümpeln und schließlich versanden, nur weil wir nicht konkret werden.

Das kostet womöglich auch Geld, aber wofür verdiene ich doch mein Geld, zunächst natürlich für die Grundversorgung: Essen, Kleidung, Wohnung, aber dann doch auch für Lebensqualität. Ich habe mehr davon, wenn ich das Geld in Freundschaften stecke, als in ein großes Auto vor der Tür oder das Traumhaus.

Jonathan ging diesen Weg, er gab seine teure Kriegsausrüstung weg, auch sein Schwert, eines der wenigen Eisenschwerter, die es in Israel überhaupt gab.

Jonathan sagte: "David, du bist mir so lieb wie mein eigenes Leben!" Dann zog er den Mantel und die Waffenrüstung aus und schenkte sie David , dazu noch sein Schwert und den Gürtel.

Die Freundschaft zu David war Jonathan sehr viel Geld wert. Was ist der Wert von Freundschaft für uns?

3. Teile den Glauben

Nun haben wir also zwei Freunde, die sich gegenseitig lieb haben, Zeit und Geld aufbringen, aber das unterscheidet sie ja kaum von Freundschaften, die auch die Philister, also die den wahren Gott nicht kennen, untereinander haben können oder? Noch ist das eine, wenn auch besondere, aber eine normale Freundschaft, was hat sie so besonders gemacht? Es war ihr gemeinsamer Glaube, der sie so fest zusammen geschmiedet hat.

David war nun überaus beliebt und Saul, wie besessen, wird eifersüchtig und sucht Ideen, wie er David aus dem Weg räumen kann. Vielleicht ein Himmelfahrtskommando, eine heldenhaft aussichtslose Mission, damit die Philister ihn erledigen? Als Jonathan das mitbekommt, setzt er sich für David ein, und Saul lässt seine bösen Gedanken eine Weile ruhen. Wie schwer muss das für eine Freundschaft sein, stell dir mal vor, der Vater deines besten Freundes mag dich nicht, und will dich umbringen! Doch zunächst kann Jonathan Saul besänftigen und David kehrt sogar an den Hof zurück.

Doch eines Tages ist sie wieder da, die besessene Wut des Königs Saul, und David entgeht nur knapp dem Speer, der ihn durchbohren soll und flieht. Heimlich trifft er sich nun mit Jonathan und spricht zu ihm:

1. Samuel 20,3: "Natürlich weißt du nichts davon, denn dein Vater hat längst gemerkt, dass du mein Freund bist. Darum will er dich nicht damit belasten. Doch ich sage dir: ‚So gewiss der Herr lebt und so gewiss du selbst lebst: Mein Leben hängt an einem seidenen Faden!' Jonathan erklärte: ‚Ich will alles für dich tun.'" [HfA]

In den Sprüchen heißt es: "Ein Freund liebt zu jeder Zeit, und als Bruder für die Not wird er geboren." (Sprüche 17,17 RevElb).

So gewiss der Herr lebt, ja Gott hat ihre Freundschaft bestimmt. Sie wussten beide, dass es immer schwerer für sie wird. Hier steht der entthronte Prinz, dessen Vater seinen besten Freund umbringen will, dem nächsten König gegenüber. Das Leben um sie herum hat sie eigentlich zu Konkurrenten und Gegnern gemacht. Doch David und Jonathan wissen eines, und das hält sie auch in diesem Moment zusammen. Sie stehen in der Freundschaft nicht nur voreinander, sondern auch vor Gott, und das hält in die Freundschaft zusammen, sie haben sie sogar vor Gott geschworen. Warum hält Jonathan an der Freundschaft fest, warum distanziert er sich nicht ein bisschen mehr? Wohl deshalb, weil er gesehen hat, dass Gott mit David ist.

Die Geschichte der beiden Freunde ist bei einem dramatischen Wendepunkt, aber dort stehen sie nicht alleine, sondern mit Gott und als David nun fliehen muss, steht Gott als Zeuge ihrer Freundschaft dabei und sie schwören einander unter Tränen ewige Freundschaft.

Während der Flucht trifft Jonathan später David ein letztes Mal in der Wüste Sif:

1. Samuel 23,16+17: "Da suchte Jonathan David auf und ermutigte ihn in seinem Glauben an Gott. ›Hab keine Angst‹, sagte er zu ihm, ›mein Vater Saul wird dich niemals finden. Du wirst König über Israel werden und ich werde der zweite Mann nach dir sein. Das hat auch mein Vater erkannt.‹" [NLB]

Gott und das Vertrauen auf Gott gehörte zu ihrer Freundschaft.

Was siehst du in deinen Freunden? Kannst du das sehen, was Gott in ihnen sieht?

Bei uns sieht es zum Glück nicht immer so dramatisch aus, aber trotzdem lernen auch wir daraus: Freundschaft profitiert am meisten, wenn man seinen Glauben an den lebendigen Gott hineininvestiert. Wenn wir mit unseren Freunden unseren Glauben leben in der Gemeinde, in der Familie, dann geben wir unseren Beziehungen eine Tiefe, die den Menschen in der Welt verborgen ist. Also: Bete doch mal zusammen mit deinem Freund, sprich mit ihm über deinen Glauben und deine Erfahrungen mit Gott, das stärkt die Freundschaft.

4. Sei bereit zu vergeben!

Und so scheiden die beiden voneinander, doch ohne Bitterkeit. Kein Wort des Vorwurfs: "Ach hättest du …", oder "Könntest du nicht …", kein "Na, dann lassen wir das eben!" Trotz der traurigen Umstände können sie beide ihr Liebe zueinander bewahren.

Man macht sich sehr verletzlich, wenn man Freundschaften eingeht. Und doch brauchen wir immer wieder die Bereitschaft zur Vergebung. Wie schwer ist es manchmal, Freunden zu vergeben! Manchmal schwerer als unbekannten Menschen. Es ist schmerzhaft, wenn alle deine Freunde zu einem Fest, eingeladen sind, außer dir selber. Lass ich dann aber Bitterkeit und Zorn mein Herz regieren? Nicht alle Freundschaften halten für die Ewigkeit, und selbst in der besten Freundschaft gibt es Phasen, in denen man einfach weniger miteinander zu tun hat und manche Freundschaften zerbrechen einfach, weil der eine wegzieht, andere Interessen entwickelt, komisch wird oder einfach weil man sich nicht wie früher versteht. So etwas kann ziemlich schmerzhaft sein. Doch sollte ich deswegen bei der nächsten Freundschaft einfach ein bisschen weniger Herz reingeben? Nein, es ist besser, dass ich mir, den Umständen und meinen Freunden vergebe!

Noch einmal die vier Grundprinzipien für Freundschaften, die wir aus der in der Bibel geschilderten Freundschaft von David und Jonathan lernen können:

Gib dein Herz!
Gib Zeit und Geld!
Teile den Glauben!
Sei bereit zu vergeben!

Die Kirchengemeinde Eysölden und das Gottesdienstteam wünscht einen gesegneten Sonntag!